Forscher perfektionieren Gang von Robotern
Archivmeldung vom 04.03.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.03.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWissenschaftler des Riken Brain Science Institute haben die Gehfähigkeit von zweibeinigen Robotern deutlich verbessert. Das Team um Shingo Shimoda hat die Roboter so programmiert, dass sie ihre Haltung als Reaktion auf ihre Umwelt verändern können. Shimoda interessiert sich seit seiner Arbeit für die Japan Aerospace Exploration Agency dafür, wie Roboter die notwendigen Fähigkeiten erwerben können, natürliche Lebensräume auf der Erde und auf anderen Planeten zu erkunden.
"Ich habe mich gefragt, warum sich kleine Tiere wie Eichhörnchen in einer natürlichen Umgebung bewegen und Nahrung finden können und warum das Computer auch mithilfe von großer Rechenleistung nicht schaffen", so Shimoda. Die Kontrollprinzipien biologischer Systeme liefern wichtige Hinweise, die eingesetzt werden können, um die gleiche Anpassungsfähigkeit auch bei Robotern zu erreichen.
Damit ein Roboter anpassungsfähig wird, muss er über Regulierungssysteme integrierter Komponenten verfügen, die als Reaktion auf die Umwelt zusammenarbeiten. Das Prinzip ist dabei das gleiche wie bei Proteinen oder Neuronen im menschlichen Körper. Die Wissenschaftler entwickelten ein implizites Lernschema, das den Kontrollsystemen im Roboter ermöglicht, einfache, reflexive Aktionen in ein differenziertes und nützliches Verhalten umzuwandeln.
Computermodell spart Energie
Ein Computermodell simuliert den natürlichen Vorgang basierend auf interagierenden Code-Strukturen. Damit kann die Kontrolle über die 36 beweglichen Gelenke des gehenden Roboters erlangt werden. Für jede Bewegung definierte man Gelenke, die gezielt dafür eingesetzt wurden, um ein Ergebnis zu erreichen. Ein Beispiel dafür ist die Bewegung der Hüfte des Beins, das einen Schritt nach vorne machte.
In einem nächsten Schritt passte das Computermodell die anderen Gelenke wie die des zweiten Beins dahingehend an, dass der Roboter stehenblieb und sein Energieverbrauch minimiert wurde. Bei ersten Tests auf dem glatten Laborboden stürzte der Roboter. Nach rund zehn Minuten war die Bewegung dahingehend angepasst, dass sich der Roboter mit rund sieben Zentimetern pro Sekunde fortbewegen konnte.
Der Roboter konnte seinen Schritt an die Anforderungen eines natürlichen Untergrundes und von Hängen anpassen. Shimoda geht davon aus, dass sich das gleiche Lernschema auch bei der Interaktion von Robotern mit Menschen anwenden lässt. "Eine wichtige Anwendung wären Armprothesen, die sich automatisch als Reaktion auf die Bewegung der verbleibenden Gelenke bewegen können."
Quelle: www.pressetext.com/Michaela Monschein