Mitsubishi macht Meerwasser-Fontäne zur Antenne
Archivmeldung vom 30.01.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMitsubishi Electric hat mit "SeaAerial" ein System vorgestellt, das eine Wasserfontäne zur Rundfunkantenne macht. Eine speziell konstruierte Düse, die direkt an der Küste oder auch auf See einsetzbar ist, schießt dabei einfach Meerwasser gezielt in die Höhe. Somit lassen sich dann Radiowellen empfangen und senden. Dem Unternehmen zufolge dürfte SeaAerial dabei die erste Meerwasser-Antenne sein, die terrestrisches Digital-TV empfangen kann.
Salzwasser ist deutlich leitfähiger als Süßwasser und eine Fontäne kann als Antenne fungieren. Daher forscht beispielsweise auch die US Navy in diese Richtung, denn das "Material" für so eine Antenne ist auf dem Meer schier unbegrenzt verfügbar. Doch setzen bisherige Systeme auf Fontänen, die an Land oder zumindest auf einem Schiffsdeck stehen, da sonst das Meer den nötigen Strom erden würde. Mitsubishi Electric hat nun eine speziell isolierte Düse entwickelt, die auch dann noch eine funktionierende Antenne liefert, wenn sie direkt im Meerwasser zum Einsatz kommt. Die nötige Isolation ermöglicht laut Unternehmen eine Viertelwellenlängen-Röhre in der Düse.
Eine weitere Herausforderung bei Meerwasser-Antennen ist, sie wirklich effizient zu machen. Denn so viel besser Salzwasser leitet als Süßwasser, so viel schlechter macht es sich im Vergleich zu Metall. Daher hat Mitsubishi mithilfe von Simulationen die optimale Form für eine Fontänen-Antenne ermittelt. Je nach Übertragungsfrequenz muss das Wasser demnach bis zu einige Dutzend Meter hoch spritzen. Mit der optimalen Form erreicht SeaAerial jedenfalls eine Effizienz von 70 Prozent, sodass das System sinnvoll Signale empfangen und übertragen kann.
Breite Verfügbarkeit gegeben
Der wesentliche Vorteil von SeaAerial ist letztlich, wie leicht das Antennen-System praktisch überall an der Küste oder auf der Meeresoberfläche - insgesamt als auf etwa 70 Prozent der Erdoberfläche - genutzt werden kann. Denn das System erfordert im Prinzip nur eine Pumpe und die Spezialdüse sowie natürliches Meerwasser. Das macht es auch sehr mobil, denn ein Schiff kann es ganz einfach dorthin bringen, wo es gebraucht wird.
Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler