Neuer Passwortschutz findet im Körper statt
Archivmeldung vom 01.10.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittForscher der University of Washington haben nach einer Möglichkeit gesucht, sensible Informationen wie Passwörter statt wie bisher mit WLAN oder Bluetooth über die Luft nun mithilfe des menschlichen Körpers zu übertragen. Dazu haben sie Fingerabdruck-Sensoren, wie sie etwa in iPhones oder Trackpads von Lenovo-Laptops verbaut sind, umfunktioniert.
"Sagen wir, ich will eine Tür mithilfe eines elektronischen, smarten Schlosses öffnen", erklärt Merhdad Hessar, der an der Studie mitgearbeitet hat. "Ich kann den Türknauf anfassen sowie den Fingerabdruck-Sensor auf meinem Handy berühren und meine geheimen Zugangsdaten durch meinen Körper übertragen, um die Tür zu öffnen, ohne persönliche Informationen über die Luft zu verteilen."
Die Fingerabdruck-Sensoren generieren Signale in einer Bandbreite zwischen zwei und zehn Megahertz, während sie die einzigartigen Fingerabdrücke identifizieren. Signale unter 30 Megahertz haben so eine niedrige Frequenz, dass sie gut durch den menschlichen Körper wandern können, aber sich nicht über die Luft verbreiten. Normalerweise werden die Sensoren verwendet, um Input über den Finger zu bekommen - aber die Forscher haben stattdessen die bei der Identifikation ausgesendeten Signale als Output herangezogen.
Schlösser und Insulinpumpen
Dieser Output entspricht dann einem Passwort, das die Identität des Nutzers bestätigt und sicher durch den Körper übertragen werden kann. Danach wird er zum Beispiel an das smarte Schloss weitergegeben oder an Wearables. Die Technologie könnte aber auch nützlich sein, um medizinische Geräte wie etwa Insulinpumpen passwortgeschützt zu steuern.
"Wir konnten zeigen, dass es in verschiedenen Körperhaltungen wie Stehen, Sitzen oder Liegen funktioniert", meint Co-Autor Vikram Iyer abschließend. "Wir können auch ein starkes Signal durch den ganzen Körper schicken. Die Empfänger können überall sein - auf deinem Fuß, auf der Brust, den Händen - und es funktioniert immer noch."
Quelle: www.pressetext.com/Marie-Thérèse Fleischer