Facebook will Weltbevölkerung kartieren
Archivmeldung vom 12.04.2019
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFacebook ist seinem Ziel, die Weltbevölkerung auf einer Karte zu erfassen, einen großen Schritt näher gekommen. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) und Datenmaterial der Open Street Map hat es das Unternehmen geschafft, einen Großteil von Afrika und dessen Bevölkerungsdichte digital abzubilden. Dafür wurden 11,5 Mrd. Satellitenaufnahmen ausgewertet und zu einer hochauflösenden Karte zusammengefasst. Diese soll unter anderem Hilfsorganisationen bei Katastropheneinsätzen unterstützen.
Genauer und hochauflösender
"Wenn es zu Umweltkatastrophen oder Seuchenausbrüchen kommt, können Hilfskräfte wesentlich effizienter reagieren, wenn sie möglichst detaillierte Karten vorliegen haben, die ihnen zeigen, wo genau sie gebraucht werden", erklären die Facebook-Forscher Derrick Bonafilia, James Gill, Danil Kirsanov und Jason Sundr via Blog-Post. Oft sei das verfügbare Kartenmaterial aber veraltet, ungenau oder gar nicht vorhanden. "Deshalb haben wir unsere Experten darauf angesetzt, Karten der Bevölkerungsdichte zu erstellen, die genauer und hochauflösender sind als alles, was bisher existiert", betonen die Wissenschaftler.
Schon 2016 habe man in einem ersten Schritt Kartenmaterial zusammengestellt, das 22 Länder beinhaltet. Nun sei mit der "Mehrheit des afrikanischen Kontinents" ein weiteres großes und schwer zu erfassendes Puzzlestück hinzugekommen. "Dieses Projekt soll letztendlich fast die ganze Bevölkerung der Welt kartieren", stellen die Facebook-Mitarbeiter klar: "Wenn wir fertig sind, können Hilfsorganisationen besser sehen, wie sich die Bevölkerung sogar in sehr abgelegenen Gegenden verteilt."
KI übernimmt aufwendige Arbeit
Den Experten des sozialen Netzwerks zufolge ist das Erstellen derart genauer Karten eine enorme Herausforderung. "Es gibt zwar hochauflösende Satellitenbilder von beinahe allen Ecken der Erde. Wenn man daraus allerdings brauchbare Informationen ableiten will, ist das ein sehr zeitaufwendiger Prozess", heißt es im Blog-Beitrag. Wolle man etwa Karten der Bevölkerungsdichte haben, müsse man zunächst von Hand alle abgebildeten Gebäude identifizieren und diese dann mit entsprechenden Daten von Volkszählungen in Verbindung setzen.
Glücklicherweise lasse sich dieses Verfahren mit KI-Technologie sehr gut automatisieren. So habe man beispielsweise das hauseigene Computersystem auf Basis von Open-Source-Bildern der Open Street Map trainiert, Gebäudestrukturen zu erkennen. Im Falle Afrikas wurden insgesamt 11,5 Mrd. Satellitenaufnahmen auf diese Weise analysiert. "Wir wollen die Karten zur Bevölkerungsdichte im Laufe der nächsten Monate veröffentlichen und bald auch auf weitere Länder ausdehnen", so die weitere Planung.
Quelle: www.pressetext.com/Markus Steiner