Verzicht auf Preiserhöhungen zum 01.01.07: Kulanz oder Pflicht?
Archivmeldung vom 16.10.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.10.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Thema der Mehrwertsteuererhöhung geht in eine neue Runde. Am Wochenende war zu lesen, dass E-Plus nicht nur den Neukunden die Umsatzsteuererhöhung erspart, sondern auch allen Altkunden.
"Damit ist E-Plus als erster Mobilfunkanbieter in die
Offensive gegangen und bietet allen eine einheitlich und
kundenfreundliche Lösung an", kommentiert Martin Müller vom
Onlineverlag www.teltarif.de das Vorgehen des Düsseldorfer
Unternehmens.
Bereits in den vergangenen Wochen ließen T-Mobile und Vodafone bei
der Vorstellung der neuen Tarife verlauten, dass diese von der
Mehrwertsteuererhöhung ausgenommen sind. "Die Preiskonstanz bei neuen
Tarifen ist aber nicht auf eine reine Kulanz der Anbieter
zurückzuführen, sondern vielmehr eine gesetzliche Verpflichtung",
weiß Müller zu berichten. Gemäß §29 des Umsatzsteuergesetzes müssen
alle Tarife, die seit Anfang September auf den Markt gekommen sind,
so kalkuliert sein, dass keine erneute Erhöhung der Bruttopreise
notwendig ist. Dies betrifft beispielsweise auch die neuen Tarife und
Bündelangebote der Festnetzsparte T-Com der Deutschen Telekom, die
seit Mitte September erhältlich sind.
Viele Altkunden hingegen werden die Preissteigerung in vollem
Umfang spüren. Außer E-Plus wird nach teltarif.de zum heutigen Tage
vorliegenden Informationen keine der großen Telefongesellschaften
ähnlich verbraucherfreundlich wie E-Plus handeln. "Zum derzeitigen
Stand sind mehrere 10 Millionen Kunden im Telekommunikationsmarkt von
den Preiserhöhungen zum Jahreswechsel betroffen", berichtet Müller.
Bei T-Mobile zahlen z. B. Kunden in den beliebten Telly-Tarifen mehr
und bei Vodafone sind auch die Minutenpakete und die Tariffamilie Sun
und Fun betroffen. Beim Münchner Anbieter o2 werden nach heutigem
Stand alle Kunden die Mehrbelastung der Steuererhöhung tragen müssen.
Viele Millionen T-Com-Kunden, die noch einen Anschluss in den alten
T-Net-Tarifen besitzen, haben ebenso das Nachsehen.
"Es bleibt allerdings zu hoffen, dass noch der ein oder andere Anbieter dem guten Beispiel von E-Plus folgen wird und auf die Weitergabe der Mehrwertsteuererhöhung ganz verzichtet", lautet Müllers abschließendes Fazit.
Quelle: Pressemitteilung teltarif.de