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Weißrussland ist neue Spam-Hochburg

Archivmeldung vom 25.07.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.07.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Spam: Weißrussland ist Hauptabsender.  Bild: pixelio/Antje Delater
Spam: Weißrussland ist Hauptabsender. Bild: pixelio/Antje Delater

Die Internet-Sicherheitsfirma Sophos hat in ihrem Quartalsbericht jene Länder aufgelistet, die hauptverantwortlich für das weltweite Spam-Aufkommen sind. Der große Aufsteiger ist Weißrussland, dessen IP-Adressen mittlerweile zu 27 Prozent im Ausland geblockt werden. Beim Anteil am weltweit versandten Spam wird das Land nur mehr knapp von den USA geschlagen.

Laut Sophos sind die USA mit 13,8 Prozent nach wie vor die größte Quelle von Spam-Mails. Dahinter hat mit 11,7 Prozent Weißrussland stark aufgeholt. Sascha Krieger vom deutschen IT-Sicherheitsunternehmen eleven bestätigt gegenüber pressetext diesen Trend. Beim in Kürze veröffentlichten Quartalsbericht von eleven liegt Weißrussland sogar auf Platz eins, was sich durch die geografische Nähe erklären lässt.

Der Anstieg der Spam-Mails aus Weißrussland ist ein Trend, der sich erst in den vergangenen Monaten gezeigt hat. Zuvor war das Land eher in den unteren Rängen zu finden, hat sich mittlerweile aber massive Anteile erarbeitet. Die starken Fluktuationen sind vor allem auf gegen Spammer gesetzte Maßnahmen zurückzuführen, die dann auf andere Länder ausweichen.

"Die Hauptquellen des Spamversands sind Botnets und bei Abschaltungen ergeben sich zwangläufig starke Verschiebungen", so Krieger. Es seien in der Vergangenheit vor allem zwei Trends zu beobachten gewesen, was die Bevorzugung von Ländern durch Spammer betrifft. Zum einen handelt es sich um große westliche Industrieländer mit starker Internet-Infrastruktur wie die USA und Deutschland und zum andern um Schwellenländer mit schwachen Sicherheitsstrukturen. Während zuvor vor allem Indien und Brasilien betroffen waren, ist Weißrussland nun der Spitzenreiter.

Schwache Sicherheitskontrollen

Gründe für den Anstieg sind die verstärkten Bemühungen gegen Spam-Quellen in anderen osteuropäischen Ländern, wie Russland, und die schwachen Sicherheitskontrollen bei weißrussischen Webhosting-Unternehmen und Internetanbietern, erklärt Andrew Conway, Forscher beim US-Sicherheitsunternehmen Cloudmarks, gegenüber der BBC. Ein Großteil des Spams stammt nicht aus dem Land selbst, sondern wird über gekaperte Computersysteme geleitet.

Nach Zahlen von Cloudmark werden aufgrund dieser Situation 27,4 Prozent aller IP-Adressen aus Weißrussland im Ausland blockiert. Einen ähnlich hohen Wert kann nur Rumänien mit 22,3 Prozent vorweisen. Weit abgeschlagen folgt Russland mit lediglich drei Prozent. Die weitreichenden Blockierungen werden voraussichtlich einen negativen Effekt auf seriöse Unternehmen haben, die ihre E-Mails international versenden wollen, warnt Conway.

Quelle: www.pressetext.com/Andreas Bilgeri

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