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Alles nur ein Spiel? Der neueste Trend heißt "Gamification" Vorteile und Gefahren des neuen Phänomens

Archivmeldung vom 08.11.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Maxi-Cover Ausgabe 12/2016 / Bild: "obs/Bauer Media Group, Maxi/Maxi"
Maxi-Cover Ausgabe 12/2016 / Bild: "obs/Bauer Media Group, Maxi/Maxi"

Sport-Apps, Facebook-Challenges, Pokémon-Jagd - unsere Welt ist voller kleiner Spielchen. Warum das jetzt "Gamification" heißt und was es damit auf sich hat, beschreibt die neue Maxi (12/2016). Es gibt immer mehr Apps, die auf dem Prinzip eines Spiels aufbauen. So lassen sich Probleme spielerisch angehen und auch der Spaß geht dabei nicht verloren. Spieleforscher Konstantin Mitgutsch erklärt: "Wir benutzen in vielen Alltagssituationen Elemente aus Spielen, wie etwa Spaß oder Wettbewerb, um uns zu Dingen zu motivieren, die wir sonst als lästige Pflicht empfinden."

So motiviert die Fitness-App, indem sie einen an den Vorsatz der Bikinifigur erinnert oder die Workout-Ergebnisse von Freunden und Kollegen zeigt. Hat man es dann geschafft, schneller zu laufen, als die Sportskanone aus dem Büro, stellt sich das Erfolgsgefühl ein.

Auch Dating-Apps setzen auf "Gamification". Bei jedem "Match" stellt sich das Gefühl eines Gewinns ein. Selbst wenn das reale Date nicht gut läuft, gibt man nicht gleich auf, denn der Hauptgewinn kann ja immer noch kommen. Trendforscher Peter Wippermann erklärt: "Da funktionieren Dating-Apps ähnlich wie Videospiele, bei denen man ja auch einfach von vorne beginnt, wenn man das Spiel verloren hat."

Auch immer mehr Unternehmen wollen ihre Mitarbeiter motivieren und den Job zu einer Art Game machen. Bei der Burgerkette Hans im Glück etwa können Kellner über eine Plattform an Missionen teilnehmen: Wer braucht länger, um 100 Liter Bier an den Mann zu bringen? So wird der Umsatz gesteigert und die Mitarbeiter haben mehr Spaß.

Aber: Der Grat zwischen Motivation und Manipulation ist schmal. Denn jedes Spiel weckt auch den Ehrgeiz, gewinnen zu müssen und so kann ein Spiel schnell in Stress ausarten. Und wenn es im Job plötzlich darum geht, wer mit wem zusammenspielt, fühlt man sich wie damals, als man beim Völkerball als letztes Mannschaftsmitglied ausgewählt wurde.

Quelle: Bauer Media Group, Maxi (ots)

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