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35 Prozent der Gewerbegebiete ohne schnellen Internetanschluss

Archivmeldung vom 05.07.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.07.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Pascal Ballottin / pixelio.de
Bild: Pascal Ballottin / pixelio.de

35 Prozent der Gewerbegebiete in Deutschland haben keinen Anschluss an schnelles Internet. Das geht aus der Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage der FDP hervor, berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung".

Laut Auflistung des Ministeriums gelten von bundesweit 62.074 Gewerbegebieten insgesamt 21.745 als unterversorgt. Die maximale Internetgeschwindigkeit ist hier schlechter als 50 Mbit/s. Besonders gilt das in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern, wo nach Angaben des Ministeriums jeweils etwa 57 Prozent der Gebiete als unterversorgt gelten. Am besten ist die Versorgungslage in den drei Stadtstaaten Berlin (Unterversorgung von 6,8 Prozent), Hamburg und Bremen (jeweils 14 Prozent).

Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), warnte auf Anfrage der "NOZ", durch den stockenden Breitbandausbau drohe "der Innovationsstandort Deutschland aus Sicht der Unternehmen im internationalen Vergleich zurückzufallen". Er forderte: "Diese Lücken müssen so schnell wie möglich geschlossen werden. Das ist ein Innovationshemmnis allerersten Ranges für die Betriebe in den betroffenen Orten - und damit für die deutsche Volkswirtschaft." Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer vom Städte- und Gemeindebund, monierte in der "NOZ": "Trotz immenser finanzieller Anstrengung gelingt es nicht, flächendeckend eine zeitgemäße Breitbandinfrastruktur zu schaffen." Das sei seit langem "nicht mehr hinnehmbar". Er appellierte an Politik und Telekomuniaktionsunternehmen, den Ausbau deutlich zu beschleunigen.

Die FDP-Bundestagsabgeordnete Daniela Kluckert erklärte, für die Zukunft Deutschlands habe eine moderne digitale Infrastruktur "allerhöchste Priorität". Das milliardenschwere Breitband-Förderprogramm der Bundesregierung "fruchtet erkennbar nicht". Sie sprach sich dafür aus, den Ausbau neu zu ordnen: Unternehmen sollten sich auf sogenannte Gigabit-Gutscheine bewerben, der Staat zahle dann die Kosten für den Ausbau. So könnte das Breitbandnetz dort gezielt schneller ausgebaut werden, wo Bedarf besteht. Komplizierte Vergabeverfahren entfielen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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