Facebook soll 14 Millionen US-Dollar Strafe zahlen: Wegen Diskriminierung bei Einstellung
Archivmeldung vom 20.10.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.10.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Anja SchmittFacebook soll eine Geldstrafe in Höhe von bis zu 14 Millionen US-Dollar wegen Diskriminierung bei der Einstellung zahlen. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, ausländischen Arbeitnehmern mit speziellen Visa eine höhere Priorität als anderen Amerikanern und Flüchtlingen einzuräumen. Dies schreibt das russische online Magazin „SNA News“ .
Weiter heißt es hierzu auf deren deutschen Webseite: "Facebook hat sich bereit erklärt, 4,75 Millionen US-Dollar (ca. 4 Millionen Euro) zu zahlen, um zivilrechtliche Beanstandungen der US-Regierung beizulegen, und bis zu 9,5 Millionen US-Dollar (ca. 8,1 Millionen Euro) zusätzlich an berechtigte Opfer von mutmaßlicher Diskriminierung.
Das US-amerikanische Justizministerium hatte im vergangenen Dezember Facebook vorgeworfen, Zeitarbeitern Präferenzen bei der Einstellung zu geben, einschließlich denen, die ein H-1B-Visum besitzen. Dieses Visum ermöglicht Unternehmen, ausländische Arbeitnehmer in bestimmten Spezialberufen vorübergehend einzustellen, und wird häufig von Technologieunternehmen verwendet.
Laut dem Justizministerium soll sich Facebook geweigert haben, US-amerikanische Arbeiter für die Arbeitsplätze einzustellen, die für Inhaber von zeitweiligen Visa reserviert waren. Dabei habe das Social-Media-Unternehmen Arbeitnehmer US-amerikanischer Staatsangehörigkeit und Flüchtlinge diskriminiert und gegen die Einstellungsregeln des Landes verstoßen.
Kristen Clarke, stellvertretende US-Generalstaatsanwältin der Bürgerrechtsabteilung beim Justizministerium, bezeichnete die Vereinbarung mit Facebook als historisch und sagte, es sei die höchste zivilrechtliche Strafe seit 35 Jahren. Sie bezog sich dabei auf ein wichtiges US-Einwanderungsgesetz, das die Diskriminierung von Arbeitnehmern aufgrund ihrer Staatsangehörigkeit oder ihres Einwanderungsstatus verbietet.
„Facebook steht nicht über dem Gesetz und muss die föderalen Bürgerrechtsgesetze unseres Landes einhalten, die diskriminierende Einstellungspraktiken verbieten“, so Kristen Clarke weiter.
„Obwohl wir fest davon überzeugt sind“, kommentierte ein Facebook-Sprecher, „dass wir die föderalen Standards bei unseren Praktiken der permanenten Arbeitszertifizierung (PERM) erfüllt haben, haben wir Vereinbarungen getroffen, um die laufenden Rechtsstreitigkeiten zu beenden und unser PERM-Programm voranzutreiben“. Das Unternehmen wolle sich nun „darauf konzentrieren, die besten Ingenieure sowohl aus den USA als auch aus der ganzen Welt einzustellen.“"
Quelle: SNA News (Deutschland)