Steuersoftware-Test: Teure Programme vor Billig-Konkurrenz
Archivmeldung vom 18.03.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.03.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAm 31. Mai ist der Stichtag für die jährliche Steuererklärung - und sie lohnt sich: Rund 90 Prozent aller Antragsteller bekommen Geld vom Staat zurück. Wer selbst kein Finanzexperte ist und die Kosten für den Steuerberater oder Lohnsteuerhilfeverein scheut, greift zu einer Steuersoftware. Doch wie gut sind die Steuerprogramme wirklich? Um das herauszufinden, hat COMPUTER BILD für die aktuelle Ausgabe 7/2017 die sechs beliebtesten Produkte von Buhl, Akademischer Arbeitsgemeinschaft und Lexware in einem aufwendigen Labortest unter die Lupe genommen. Auch die Gratis-Software Elster der Finanzämter hat die Redaktion im Vergleich getestet.
Das Ergebnis: Das WISO Steuersparbuch von Buhl kann den Testsieg aus dem Vorjahr verteidigen. Es ist mit knapp 35 Euro aber auch eines der teuersten Programme. "Wer weniger Geld für die Steuererklärung ausgeben möchte und kein komplizierter Steuerfall ist, für den sind auch günstige Discounter-Programme interessant", sagt COMPUTER BILD-Redakteur André Hesel. "Hinter vielen Angeboten stecken Markenprodukte - allerdings mit Einschränkungen."
Wie schneiden die Markenprodukte im Test ab? Das WISO Steuersparbuch von Buhl erzielt Top-Werte bei Beratung und Bedienung. Tax 2017 des gleichen Herstellers kostet nur rund 15 Euro und ist damit Preis-Leistungs-Sieger. Kurz dahinter folgen Steuersparerklärung von der Akademischen Arbeitsgemeinschaft (Platz 3), Taxman von Lexware (Platz 4), Steuereasy von der Akademischen AG (Platz 5) und Quick Steuer von Lexware (Platz 6). Anstatt konstruierte Musterfälle für den Labortest zu nutzen, stellte COMPUTER BILD alle Kandidaten wieder mit den Steuerdaten echter Leserinnen und Leser auf die Probe. "Der Test zeigt: Je komplizierter der Fall, desto mehr Probleme haben alle Steuerprogramme. Hier sollten die Hersteller dringend nachbessern", sagt André Hesel.
Auch Steuerprogramme aus dem Supermarkt hat sich COMPUTER BILD angeschaut. Denn die kosten meist nur um die fünf Euro und basieren auf Markenprodukten aus dem COMPUTER BILD-Testfeld. Doch Vorsicht: Die Discounter-Versionen werden nicht vom Original-Hersteller, sondern von Lizenznehmern vertrieben. Sie kommen daher teilweise mit einem geringeren Funktionsumfang als das Original. Welches Markenprodukt in welcher Billig-Version steckt, verrät COMPUTER BILD.
Ob Marke oder Discounter: Wer mit Elster Formular, der Gratis-Software der Finanzämter, den Kaufpreis sparen will, spart womöglich am falschen Ende. Das Programm bietet erwartungsgemäß wenig bis keine Hinweise zu Einsparmöglichkeiten. Im Test leistete es sich sogar einen Rechenfehler: Das reicht nur für Note vier.
Den Steuer-Software-Test finden Sie in der aktuellen Ausgabe 7/2017 von COMPUTER BILD, die ab 18. März 2017 im Zeitschriftenhandel erhältlich ist. COMPUTER BILD im Internet: www.computerbild.de
Quelle: COMPUTER BILD (ots)