Bankrott: Videoplattform Veoh vor dem Aus
Archivmeldung vom 12.02.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Webvideoportal Veoh ist Pleite und steht vor seinem voraussichtlichen Aus. Wie der Anbieter von Online-Spielfilmen bestätigte, meldet das Unternehmen Insolvenz an und verkauft seine Vermögenswerte, um die Investoren zu entschädigen.
Diese hatten rund 70 Mio. Dollar in das Start-up gesteckt. Die Veoh-Mitarbeiter wurden bereits entlassen. Im Internet war vor allem der eigenständige Veoh-Webplayer zum Streamen von Online-Videos weit verbreitet.
Die nach einer Beta-Version erst Anfang 2007 offiziell gestartete
Plattform hatte versucht, aus dem Webvideo-Boom der vergangenen Jahre
Profit zu ziehen, ist damit schlussendlich jedoch gescheitert. Auch der
Fokus auf Spielfilme, Webserien und Musikvideos stellte offenbar kein
funktionierendes Geschäftsmodell dar, wobei die Website nach eigenen
Angaben weltweit über 28 Mio. Nutzer pro Monat verzeichnete. Zu Beginn
wurde das Portal noch im Stil von Googles Video-Tochter YouTube
gehalten.
Rechtsstreit mit Universal
Dem Unternehmen hatte ein langwieriger Rechtsstreit mit dem Major-Label Universal massiv zugesetzt. Der Konzern hatte gegen die angebliche Förderung von Urheberrechtsverletzungen geklagt, da Veoh seinen Nutzern ermöglichte, geschützte Videoinhalte auf der Plattform hochzuladen. Obwohl Veoh den Prozess gewinnen konnte, geriet das Start-up in Finanzprobleme, musste bereits im Vorjahr ein Drittel der Belegschaft entlassen und strebte den Verkauf an. Potenzielle Käufer wurden durch das Verfahren jedoch abgeschreckt.
Investoren wie Time Warner, Goldman Sachs, Intel oder der ehemalige Disney-CEO Michael Eisner sind von der Veoh-Insolvenz betroffen. Wie US-Medien berichten, macht Veoh-CEO Dmitry Shapiro die Rechtsstreitigkeiten und das makroökonomische Wirtschaftsklima für die Pleite verantwortlich. Ob das Videoportal nach dem Verkauf der Vermögenswerte einen neuen Betreiber findet, bleibt vorerst offen. Mit dem Bankrott dürfte das Projekt Veoh jedoch endgültig am Ende sein, meint auch Shapiro.
Quelle: pressetext.deutschland (Manuel Haglmüller)