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Chinesische GPS-Tracker gefährden Kinder

Archivmeldung vom 07.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Kinder mit GPS-Tracker lassen sich immer finden.
Kinder mit GPS-Tracker lassen sich immer finden.

Bild: RainerSturm, pixelio.de

Eltern, die ihren Nachwuchs mit GPS-Trackern ausstatten, um stets zu wissen, wo er steckt, bringen ihn unabsichtlich in Gefahr. Denn Geräte, zum Beispiel vom chinesischen Hersteller Shenzhen i365 Tech, lassen sich relativ einfach von Fremden ausspähen, wie der tschechische Anti-Viren-Spezialist Avast ermittelt hat. Das Problem: Die Koordinaten der Kinder werden in einer Cloud gespeichert.

Unsicherer App-Download

Die Geräte werden unter verschiedenen Markennamen verkauft. Insgesamt haben die Experten 29 Devices mit mangelhafter Datensicherheit entdeckt. Insgesamt sind rund 600.000 unsichere Geräte derzeit in Gebrauch. Avast hat zunächst den "T8 Mini" analysiert, den Kinder um den Hals tragen können. Er ist auch für andere Zwecke geeignet, etwa zur Lokalisierung von Haustieren. Andere Geräte werden wie eine Armbanduhr getragen.

Die App, die nötig ist, um die T8-Geräte zu lokalisieren, muss von einer ungesicherten Webseite heruntergeladen werden, monieren die Sicherheitsfachleute. Bei diesem Prozess werden auch persönliche Daten übertragen. So wird die ID des Geräts abgefragt. Unbefugte könnten den Ort, an dem sich ein Kind befindet, das ein solches Gerät trägt, sogar fälschen und das eingebaute Mikrofon abhören.

Hersteller ignoriert Hinweise

Martin Hron, Forschungsleiter bei Avast, empfiehlt Interessenten, sich nur für Geräte zu entscheiden, die gegen Datendiebstahl gesichert sind. Er rät jenen Anwendern, die bereits Geräte des chinesischen Unternehmens nutzen, komplexe Passwörter zu verwenden. Das mache es schwerer, Daten zu stehlen. Ein entschlossener Hacker lasse sich davon allerdings nicht abhalten, botonen die Sicherheitsforscher.

"Wir haben unsere Erkenntnisse dem Hersteller mitgeteilt. Doch er hat nicht geantwortet oder sonst wie reagiert", sagt Hron. Aus dem Grund habe er diesen Mangel jetzt öffentlich gemacht. Leena Elias, Produktmanagerin bei Avast, beschwört Menschen, die GPS-Tracker kaufen, sich nicht für Billiggeräte zu entscheiden. "Als Eltern sind wir geneigt, Technologien zu nutzen, die den Schutz unserer Kinder gewährleisten", sagt sie und mahnt, auf Datensicherheit zu achten.


Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens

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