Vodafone schafft Roaming in Europa weitgehend ab und gibt allen Kunden maximales LTE-Tempo
Archivmeldung vom 11.04.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Telefonkonzern Vodafone Deutschland schafft für neue Kunden und für Verlängerer von Verträgen die Roaming-Aufschläge für Telefonieren und Online-Surfen in den meisten Tarifen ab. Dies erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Hannes Ametsreiter, in einem Gespräch mit der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post". Ametsreiter wörtlich: "Noch in diesem Monat heißt es Goodbye Roaming: Dann schaffen wir für Neukunden und Vertragsverlängerer in den meisten Tarifen die Roamingzuschläge in der EU ab."
Konkret betroffen sind nach Informationen der "Rheinischen Post" alle sogenannten "Red-Tarife", aber auch der 34,99 Euro im Monat kostende Smart-L-Tarif und auch Inklusiveinheiten bei CallYa-Smartphone-Tarifen (Prepaid).
Außerdem schafft Vodafone die branchenüblichen, teilweisen Limits bei LTE ab. Ametsreiter: "Ab 14. April öffnen wir unser ultraschnelles LTE-Netz für alle Privatkunden, bestehende wie neue, Vertrags- wie Prepaidkunden. Sie alle können dann mit maximaler LTE-Geschwindigkeit surfen. Das ist ein Paukenschlag für Deutschland."
Harsche Kritik äußerte Ametsreiter daran, dass die Telekom ihre Ortsnetze mit der Technik Vectoring aufrüsten und abschotten will: "Ein falscher und für Deutschlands digitale Zukunft schädlicher Weg. Denn der Weg in die Gigabit-Gesellschaft führt nicht über alte Kupferklingeldrähte. Über Vectoring will der Ex-Monopolist im Ortsnetz wieder neue Monopole aufbauen. Es darf nicht sein, dass die Telekom die Netze wieder so dominiert, wie es die Bundesnetzagentur nun erlauben will. Wir hoffen, dass die EU-Kommission da noch ein Signal Richtung Wettbewerb gibt. Derzeit laufen zahlreiche Europa-Abgeordnete dagegen Sturm. Auch für sie ist Vectoring ein Holzweg."
Ametsreiter kündigte an, dass die Mobilfunkindustrie über ihren globalen Industrieverband GSMA verhindern wird, dass die neue umschaltbare Sim-Karte ("E-Sim") von Handyanbietern wie Apple oder Samsung genutzt wird, um als Großeinkäufer von Mobilfunkleistungen die Preise zu drücken: "Die Mobilfunkindustrie hat über die GSMA weltweite Standards für die E-Sim festgelegt. Bei diesen wird nur der Kunde entscheiden, ob und wie er den Mobilfunkbetreiber wechselt, nicht der Lieferant seines Smartphones. Wir setzen hier auf Kooperationen mit allen Smartphone-Herstellern. Denn Telekommunikation war immer dann stark, wenn es einheitliche Standards gab. Insellösungen führen selten zum Erfolg."
Quelle: Rheinische Post (ots)