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Gamer steigern Roboter-Schwarmintelligenz

Archivmeldung vom 13.02.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.02.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Gamer-Gedanken: machen Schwärme schlau.
Gamer-Gedanken: machen Schwärme schlau.

Bild: Douglas Levere, buffalo.edu

Ingenieure der University at Buffalo wollen mit Gamern die Intelligenz von Roboterschwärmen verbessern. Die Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA), der Forschungsarm des Pentagons, finanziert daher eine Studie, in der Forscher die Entscheidungen, Gehirnströme und Augenbewegungen von Echtzeit-Strategiespielern erfassen. Mithilfe der Daten wollen sie eine Künstliche Intelligenz (KI) entwickeln, die größere Schwärme autonomer Roboter besser koordiniert.

Für Ausnahmesituationen

Das US-Militär setzt zunehmend auf Drohnen. Für manche Anwendungen wie die Aufklärung bieten sich koordinierte Roboterschwärme an. Diese müssen auch mit Unerwartetem umgehen können. "Es könnte beispielsweise plötzliche Sichtbehinderungen durch Rauch in einem Notfall geben. Roboter müssen in der Lage sein, effektiv zu kommunizieren und sich auf solche Herausforderungen einzustellen", erklärt Projektleiter Souma Chowdhury, Professor für Maschinen-, Luft- und Raumfahrttechnik. Er und seine Kollegen schätzen, dass Roboter in diesem Punkt von Gamern lernen können.

Insbesondere sind es Echtzeit-Strategiespiele wie "StarCraft", "Stellaris" oder "Company of Heroes", in denen Spieler schnell kritische Entscheidungen treffen müssen, die demnach quasi als Lehrmaterial für Militärroboter taugen. Für die von der DARPA mit 316.000 Dollar unterstützte Studie entwickeln die Forscher ein eigenes, einfaches Echtzeit-Strategiespiel. Neben den Entscheidungen, die Gamer-Probanden treffen, wird das Team auch mittels Eye Tracking die Augenbewegungen sowie mittels EEG die Gehirnakitivität der Studienteilnehmer messen.

KI nach Gamer-Daten

Die so gesammelten Daten werden dann als Grundlage für die Entwicklung von KI-Algorithmen dienen, die kombinierte Schwärme von bis zu 250 Robotern am Boden und in der Luft effektiv steuern sollen. "Wir wollen nicht, dass das KI-System nur menschliches Verhalten nachahmt", betont Chowdhury. "Wir wollen, dass es ein tieferes Verständnis gewinnt, was menschliches Handeln motiviert. Das wird zur fortschrittlicheren KI führen." Längerfristiges Ziel ist es, die so entwickelte KI in ausgereifte virtuelle Umgebungen einzubinden, die von DARPA-Partnern entwickelt wurden.

Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler

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