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Algorithmus entlarvt hetzende Astroturfer im Netz

Archivmeldung vom 26.10.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.10.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Facebook-Login: Algorithmus erkennt Manipulation. Bild: F. Gopp/pixelio.de
Facebook-Login: Algorithmus erkennt Manipulation. Bild: F. Gopp/pixelio.de

User, die unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit manipulative Inhalte im Social Web verbreiten, lassen sich unter Beachtung eines einfachen Ausschlussverfahrens entlarven. Einen entsprechenden "Astroturfing"-Algorithmus haben Forscher der University of Texas entwickelt.

Die Wissenschaftler wollten zeigen, wie User Astroturfing im Web erkennen können und ihm nicht mehr auf den Leim gehen. Der Begriff Astroturfing beschreibt meist politische PR oder Werbung, die als unabhängige Publikation wahrgenommen werden soll, aber eigentlich ganz gezielt und manipulativ eingesetzt wird. "Astroturfing ist legal, aber ethisch fragwürdig", unterstreicht Studienautor Kim-Kwang Raymond Choo.

Unter Hilfe eines statistischen Verfahrens gelang es den Forschern, Astroturfer mithilfe eines Rasters zu identifizieren. Denn die Urheber können selten einen bestimmten Schreibstil unterdrücken. Der ausgeklügelte Algorithmus erkennt anhand von drei wichtigen Elemente, nämlich Wortwahl, Satzzeichen und Kontext, ob es sich um Astroturfing handelt oder nicht.

Mehr Aufklärung schaffen

Choo und seine zwei Co-Autoren haben zur Entwicklung des Verfahrens zahlreiche Schreibproben der aktivsten Kommentatoren auf verschiedenen News-Websites genutzt. Sie fanden dabei heraus, dass hinter vielen erfassten Benutzern, die ihre Meinung immer wieder im Kommentarfeld der Seiten kund taten, nur wenige reale Personen steckten. Tatsächlich waren in den meisten Fällen zahlreiche Accounts nur einem einzigen User zugeordnet.

Astroturfer faken in vielen Fällen sogar ganze Social-Media-Accounts, um ihre manipulativen Botschaften ins Internet zu bringen und Meinungsbilder gezielt zu verändern. "Um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf das Problem zu richten, hoffen wir Tools zu entwickeln, die Astrosurfer im Social Media erkennen, damit Nutzer Manipulation und Propaganda nicht auf den Leim gehen", verdeutlicht Choo abschließend.

Quelle: www.pressetext.com/Sabrina Manzey

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