Chipindustrie: Wechsel von der Mikro- in die Nanodimension
Archivmeldung vom 10.06.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn der Chipindustrie bereiten sich die Hersteller inzwischen auf den Wechsel von der Mikro- in die Nanodimension vor. Eine Voraussetzung hierfür sind neue Entwicklungen im Bereich der Lithografie. Bei der Chipherstellung werden die Funktionen, die ein Chip haben soll, in Strukturen umgesetzt und mit Hilfe von Belichtungstechniken auf Siliziumscheiben, so genannten Wafern, aufgebracht.
Ähnlich wie mit einem Dia-Projektor werden die Strukturen dabei mit
Lithografie-Verfahren auf den Wafern abgebildet. Diese Projektionen können
jedoch immer nur so klein sein wie die Wellenlänge des verwendeten
Lichtes.
Um besonders kurzwellige Lichtstrahlen nutzen zu können, haben
Wissenschaftler des Dresdner Fraunhofer-Instituts für Werkstoff- und
Strahltechnik neue Optiken für die Extrem-Ultraviolett-Lithographie (EUV)
entwickelt. Damit lassen sich Strukturen bis in den Nanobereich (ein Nanometer
entspricht einem Milliardstel Meter) auf Wafer kopieren. Die hierzu notwendigen
Schichten werden mit einer Genauigkeit von wenigen Tausendstel Nanometern
hergestellt. Mit dem Einsatz der EUV-Lithografie werden sich in wenigen Jahren
Computerchips herstellen lassen, die die Leistungsfähigkeit der gegenwärtigen
Chips um ein Vielfaches übertreffen.
Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.