Bild-Captchas kein Allheilmittel gegen Spam
Archivmeldung vom 22.03.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBild-Captchas aus verzerrtem Text sind ein beliebter Sicherheitsmechanismus gegen Spam. Jedoch haben sie zwei Schwachpunkte: Anwendern bereiten die Testverfahren viel Mühe, und Computer können sie leichter überlisten als erwünscht. Für einen möglichst effizienten Schutz sollten mehrere Sicherheitsverfahren kombiniert werden, rät das IT-Profimagazin iX.
Viele Dienste setzen ein Captcha als Schutz vor dem
automatisierten Missbrauch ein. Dabei geht es ebenso
um die Abwehr von Spam wie um den Schutz von Informationen,
zum Beispiel bei einer Seite mit Börsenkursen oder
einer Online-Umfrage. Das simple Prinzip: Ein oder
mehrere Test(s) entscheiden, ob die Eingabe von
einem Menschen oder einem Softwareroboter, einem
sogenannten Bot stammt. So besteht ein Bild-Captcha
häufig aus wirren Mustern und verzerrtem Text, aus
denen der Anwender versteckte Buchstaben und Zahlen
in ein Textfeld übertragen muss. Allerdings sind die
Computer heutzutage in der Lage, mit "Optical Character
Recognition" Texte aus einem Bild zu extrahieren.
Die Zwickmühle bei der Verbesserung der Bild-Captchas:
Je aufwendiger es für den Computer ist, die Informationen
zu erkennen, desto größer sind auch die Schwierigkeiten
für den Menschen. Die Folge sind frustrierte Anwender,
die unter Umständen die Webseite nicht wieder besuchen.
Zudem diskriminieren diese Verfahren oftmals Menschen
mit Sehschwächen.
Eine Kombination aus simplen Tests wie dem Lösen von
einfachen Mathematikaufgaben und der Aufforderung,
einen vorgegebenen Sicherheitscode abzutippen, ist für
den Nutzer wesentlich komfortabler als ein kompliziert
angelegtes Bild-Captcha. "Werden diese Tests dann noch
mit den von W3C vorgeschlagenen Nutzungsbeschränkungen
kombiniert, erhöht das die Sicherheit um ein Vielfaches",
erläutert iX-Redakteur Christian Kirsch. Dabei überprüft
unter anderem ein Programm, wie schnell der Benutzer
das Formular absendet und ob das Gegenüber einen
handelsüblichen Browser einsetzt.
Quelle: iX