Emotionserkennung: Samsung-Patent aufgetaucht
Archivmeldung vom 28.04.2012
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.04.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer koreanische Elektronikriese Samsung arbeitet weiter an Technologien zur Erkennung des Gemütszustandes der Nutzer von Smartphones, Tablets und anderen Geräten. Ein bereits im vergangenen Oktober eingereichtes Patent beschreibt ein System, das per Kameraufnahmen das Gesicht des Users auf Bewegungen untersucht und diese interpretiert. Diesem Mechanismus liegt das Facial Action Coding System (FACS) des amerikanischen Psychologen Paul Ekman zugrunde.
Das Patent umschreibt "einen Apparat zur Erkennung der Emotion einer Person auf Basis von Action Units" und besteht aus einem Prozessor samt Arbeitsspeicher, in dem die verschiedenen Codes des FACS hinterlegt sind, die bei Erkennung an die CPU übermittelt werden sollen.
Eine Action Unit umschreibt die Bewegung verschiedener Muskeln oder Muskelgruppen des Gesichts. Das codifizierte System soll die Entschlüsselung von Gefühlszuständen ermöglichen, erlaubt aber auch das Entlarven von unwahren Aussagen oder das Erkennen simulierter Emotionen. Seine Forschungen bildeten die Grundlage für die Krimi-Serie "Lie to Me", bei deren Produktion Ekman auch beratend tätig war.
Zweiter Anlauf von Samsung
Die Erkennung der emotionalen Verfassung des Benutzers könnte eine Reihe personalisierter Dienste ermöglichen. Das neue Patent kommt aus der indischen Forschungsabteilung von Samsung, das Unternehmen forscht jedoch schon länger in diese Richtung.
Mitte Januar hat Entwickler Hosub Lee auf der Consumer Communications and Networking Conference einen Smartphone-Prototypen präsentiert, der die Gefühlsverfassung seines Benutzers anhand seines Verhaltens abschätzt. Dazu analysierte das umgebaute "Galaxy SII" Faktoren wie Tippgeschwindigkeit und Erschütterungen des Gerätes.
Quelle: www.pressetext.com/Georg Pichler