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Vodafone startet neues Mobilfunknetz

Archivmeldung vom 29.12.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.12.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

Die Mobilfunker in Deutschland bauen derzeit neue Netze für das Internet der Dinge auf, die deutlich schneller sind als die bisherigen Narrowband-IoT-Netze (Schmalbandnetze). Laut eines Berichts der "Welt" hat Vodafone sein LTE-M-Netz (Long Term Evolution for Machines) kurz nach Weihnachten gestartet. Die Telekom hatte ihres bereits Mitte des Jahres freigeschaltet. Telefónica will nach Informationen der "Welt" im nächsten Jahr folgen.

Schon zum Start deckt die neue Technologie in Deutschland eine Fläche von mehr als 95 Prozent ab und reicht bis in Keller, Tiefgaragen oder Fabrikhallen. Zwar ist auch das dafür genutzte Narrowband-IoT-Netz praktisch flächendeckend in Deutschland verfügbar, doch die Datengeschwindigkeiten sind nur sehr gering. Übertragen werden Informationen wie An- und Auszustände oder Temperaturen. Für Sprachübertragungen reichen die Geschwindigkeiten von weniger als 200 Kilobit pro Sekunde nicht. Zumal es keine Übergabe von einer Mobilfunkzelle in die nächste gibt, wenn sich der Sensor bewegt. Das spart zwar Strom, macht das Narrowband-IoT-Netz aber für viele Anwendungen unbrauchbar.

Das neue LTE-M-Netz schafft den Wechsel von einer Mobilfunkzelle zur nächsten. Die Datenübertragung liegt technisch bei etwa einem Megabit pro Sekunde beim Up- und Download. Damit sind auch Sprachübertragungen möglich, was Voraussetzung ist, um die älteren Netze der zweiten und dritten Mobilfunkgeneration 2G und 3G abzulösen. Eine der ersten Anwendungen dürften Senioren-Notrufsysteme sein. Selbst bei einem Sturz im Keller könnte noch eine Verbindung zu Helfern hergestellt werden, da das LTE-M-Netz im langwelligen 800-Megahertz-Spektrum funkt, das durch Mauern bis in Untergeschosse reicht.

Für Vodafone geht es vorerst darum, Dinge mit Menschen zu vernetzen, sodass Maschinen beispielsweise auch Sprachbefehle entgegennehmen können. "Wir bauen das Sprachrohr für Menschen und Maschinen im Internet der Dinge", sagte Vodafone-Deutschland-Chef Hannes Ametsreiter in der "Welt". "Menschen und Maschinen können so künftig nicht nur ausschließlich Daten austauschen, sondern auch miteinander telefonieren."

In den vergangenen Wochen hätten Vodafone-Techniker dafür ihre Modernisierungsarbeiten an mehr als 18.000 Mobilfunk-Stationen vorgenommen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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