Rekord: Forschungzentrum Jülich weiht Europas ersten Supercomputer der Petaflop-Klasse ein
Archivmeldung vom 26.05.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Forschungszentrum Jülich weiht heute in einem Festakt Europas schnellsten Supercomputer ein, unter Teilnahme von Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Annette Schavan, und dem Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Dr. Jürgen Rüttgers.
Das System mit dem Namen "Jugene", finanziert zu gleichen Teilen vom Bund und vom Land Nordrhein-Westfalen, wird vom Forschungzentrum Jülich im Rahmen des "Gauss Centre for Supercomputing" (GCS) betrieben.
Der Supercomputer erreicht eine Spitzenrechenleistung von bis zu 1 Petaflop/s (d.h. bis zu 1 Billiarde oder 10hoch15 Rechenoperationen pro Sekunde). Er ist damit so leistungsstark, dass er eine Million mal eine Milliarde Berechnungen pro Sekunde machen kann. Mit anderen Worten: Eine Milliarde Menschen müssten jeweils pro Sekunde eine Million Berechnungen mit dem Taschenrechner durchführen, um annähernd gleich schnell zu sein. In der Rangliste der weltweit schnellsten Supercomputer würde der Rechner nach jetzigem Stand voraussichtlich einen Platz unter den fünf schnellsten Systemen weltweit einnehmen. Die Veröffentlichung der nächsten Top500-Supercomputerliste wird für Juni 2009 erwartet.
"Das Forschungszentrum Jülich und IBM verbindet eine herausragende, langjährige Zusammenarbeit im Bereich Supercomputing, die mit der Einweihung des Petaflop-Rechners einen neuen Höhepunkt erreicht", sagt Martin Jetter, Vorsitzender der Geschäftsführung, IBM Deutschland GmbH. "Seit vielen Jahren kooperieren beide Partner beim Höchstleistungsrechnen. Diese Zusammenarbeit hat für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Deutschland enorme Bedeutung."
Der Rechner wird von internationalen und nationalen Forscherteams für herausgehobene Problemstellungen und Simulationen in den Wissenschaftsbereichen Physik, Chemie, Biologie, Astronomie, Materialwissenschaften und Umweltwissenschaften eingesetzt. So hilft der Computer beispielsweise dabei, die Schadstoffausbreitung in Boden und Grundwasser besser zu verstehen oder das Verhalten von Biomolekülen nachzuvollziehen.
Quelle: IBM Deutschland GmbH