TV-Hersteller verschweigen Stromverbrauch
Archivmeldung vom 02.09.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAnlässlich der 46. Internationalen Funkausstellung hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) den Fernsehgeräteherstellern mangelnde Produktverantwortung vorgeworfen.
Viele der neuen LCD- und Plasma-Fernseher verbrauchten zu viel Strom
und verursachten so unnötige Klimagasemissionen. Die Hersteller
ließen zudem ihre Kunden im Unklaren darüber, wie hoch der
Energieverbrauch der angebotenen Geräte sei.
Eine BUND-Analyse aktueller Verbraucherinformationen von 18
Elektronikfirmen ergab, dass viele Unternehmen den Stromverbrauch der
von ihnen angebotenen Geräte unterschlagen. Sechs der Firmen
erhielten deshalb die Note "mangelhaft". Bei Medion, Thomson und LG
erhält der Kunde weder an deren Telefon-Hotline noch im Internet
Auskünfte zum Stromverbrauch. Gute Noten bekamen nur Philips, Xoro
und Sharp. Diese drei Firmen geben sowohl auf ihren Webseiten als
auch über ihre Hotlines Informationen zum Stromverbrauch heraus. Der
BUND hat die TV-Hersteller inzwischen aufgefordert, die Lücken bei
der Kennzeichnung des Energiebedarfs ihrer Geräte zu schließen.
BUND-Geschäftsführer Gerhard Timm: "Für Fernseher muss es wie bei
Waschmaschinen und Kühlschränken endlich ein Gesetz zur verbindlichen
und leicht verständlichen Kennzeichnung geben. Der Kunde muss sofort
erkennen können, ob sein neues Gerät Energie verschwendet und die
Stromrechnung teurer macht oder ob es sparsam ist. Davon profitieren
nicht nur Verbraucherinnen und Verbraucher, sie tragen mit dem Kauf
sparsamer Geräte auch entscheidend zum Klimaschutz bei."
Im ersten Halbjahr 2006 wurden bereits doppelt so viele LCD- und Plasma-Fernseher verkauft wie im gesamten Vorjahr. Während einer angenommenen Nutzungsdauer von 15 Jahren verursacht ein Strom fressendes Gerät Stromkosten von mehr als tausend Euro, ein sparsamer Fernseher lediglich ein Viertel davon. Wenn sich die deutschen Haushalte innerhalb der nächsten zehn Jahre energieeffiziente Geräte zulegten, ließen sich rund fünf Millionen Tonnen des Klimagases Kohlendioxid vermeiden.
Quelle: Pressemitteilung BUND