Umfrage: Virusschutz ist Deutschen wichtiger als Datenschutz
Archivmeldung vom 13.03.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie Mehrheit der Deutschen ist bereit, für die Bekämpfung der Corona-Krise eine Aufweichung des Datenschutzes und eine Ausweitung der Vorratsdatenspeicherung hinzunehmen. Das geht aus einer Umfrage hervor, welche das Marktforschungsunternehmen Innofact durchgeführt hat und über welche die FAZ berichtet.
Fast 70 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus, die Vorratsdatenspeicherung von Flug- und Reisedaten auszuweiten, um das Virus einzudämmen und im Verdachtsfall benachrichtigt werden zu können. Insgesamt geben knapp zwei Drittel der Menschen an, auf den Schutz ihrer persönlichen Daten verzichten zu wollen, wenn sie sich dadurch selbst schützen oder das Leben anderer retten können.
Sieben von zehn würden für den Kampf gegen die Ausbreitung des Virus ihre "Gesundheitsdaten wie Körpertemperatur, Bewegungsprofil oder soziale Kontaktpunkte öffentlichen Institutionen wie z.B. dem Robert-Koch-Institut bereitstellen".
Zwei Drittel wären bereit, sich mit ihrem Namen in eine öffentliche Datenbank einzutragen, wenn sie an dem Virus erkrankt sind.
Und immerhin zwei von fünf Bundesbürgern würden Daten aus ihren Konten in den Sozialen Medien, beispielsweise auf Facebook und Instagram, freigeben, damit ihre Kontakte im Verdachtsfall nachvollzogen und benachrichtigt werden können.
Datenbasis: Für die Umfrage wurden seit Anfang März 1.020 Leute zwischen 18 und 69 Jahren befragt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur