IT-Sicherheitsunternehmen: Deutschsprachige Cyber-Betrüger schädigen nur Deutsche
Archivmeldung vom 28.07.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittOnline-Kriminelle pflegen bei ihren Aktivitäten landestypische Besonderheiten. Der Analyst des Sicherheitsunternehmens RSA, Etay Maor, sagte dem Nachrichtenmagazin "Focus": "Deutschsprachige Internet-Betrüger suchen sich fast ausschließlich deutschsprachige Opfer aus. Russen dagegen schädigen die ganze Welt. Nur die eigenen Landsleute sind oft tabu."
Deshalb existierten sogar Trojaner-Programme, die sich selbst abschalten, sobald sie ein russischsprachiges Betriebssystem infizieren. Letzteres führt Maor weniger auf patriotische Gefühle zurück als auf den Umstand, dass russische Behörden nur diejenigen Cyber-Kriminellen mit Elan und Härte verfolgen, die das eigene Land schädigen.
Bei ausländischen Opfern sei die Strafverfolgung laxer. Die einschlägigen kriminellen Marktplätze aus Deutschland zeigen auch klassische Tugenden ihres Heimatlands, wie "Focus" unter Berufung auf einen aktuellen RSA-Bericht meldet. Dort heißt es: "Deutsche Foren sind in hohem Maße durchorganisiert und akkurat." Die sehr strengen Betreiber achteten penibel darauf, dass Diskussionsregeln eingehalten würden. Wer dagegen verstoße, werde ausgeschlossen.
Für eine Karriere als Internet-Betrüger reichen kriminelle Energie und ein paar hundert Euro Startkapital. Laut "Focus" sind Programmierkenntnisse nicht mehr erforderlich: Für wenig Geld finden sich genügend Dienstleister, die die technische Abwicklung übernehmen oder bei der Umschulung zum Verbrecher helfen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur