Google bastelt am Browser der Zukunf
Archivmeldung vom 22.07.2008
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.07.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Oliver RandakDie Entwicklung des Web geht Google zu gemächlich. Es dauert Jahre, bis neue Standards in den großen Browsern umgesetzt sind, und noch länger, bis ausreichend viele Nutzer diese installiert haben. Das will Google ändern und bastelt selbst am Browser der nächsten Generation.
Immer wieder gab es Gerüchte, Google werde einen eigenen Browser auf den
Markt bringen, Google dementierte immer wieder. Zwar unterstützt das
Unternehmen die Entwicklung von Firefox aktiv, beschäftigt einige
Entwickler des Browsers, finanziert Mozilla über die Integration der
Google Suche in den Browser und zahlt Webmastern Geld, wenn deren
Nutzer Firefox samt Google-Toolbar herunterladen. Doch einen eigenen
Browser bietet Google nicht.
Dennoch beschäftigt sich Google in größerem Umfang mit
Browserentwicklung, als auf den ersten Blick zu sehen ist. Denn die
Arbeit an künftigen Browserversionen spielt sich eher unbeachtet ab,
wenn auch keineswegs heimlich.
Gears bringt HTML 5 durch die Hintertür
Der Schlüssel dazu ist die Software Gears,
die früher Google Gears hieß und zunächst eine Browsererweiterung war,
mit deren Hilfe sich Webapplikationen auch offline nutzen lassen. Doch
Gears 0.3 ist mittlerweile viel mehr als eine Offlineerweiterung, es
ist Googles Implementierung von Browsertechnik der nächsten Generation,
die aktuellen Browsern wesentliche Teile von HTML 5 durch die Hintertür beibringt.
Um nicht warten zu müssen, bis eine fertige Spezifikation für HTML 5 vorliegt, und dieser auch vom Browser unterstützt wird, prescht Google mit Gears vor. Für Webentwickler wichtige Funktionen setzt Gears schon heute um, für Windows, MacOS X, Linux und Windows Mobile sowie die Browser Internet Explorer und Firefox. Unterstützung für Apples Browser Safari soll ebenso folgen wie die weiterer mobiler Betriebssysteme, wobei Google Gears mit Safari bereits demonstriert hat. Schon jetzt stellt Gears eine browser- und plattformübergreifende Implementierung von neuen Webtechnologien dar.