Knopfdruck per Augen-Blick
Archivmeldung vom 09.06.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.06.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittComputerspiele mit den Augen steuern, den Cursor mit dem Blick über den Monitor ziehen und das Fernsehprogramm mit einem Augen-Blick wechseln? Was nach Science Fiction klingt, hat das Fraunhofer IAO mit EYCIN (Eye-Controlled Interaction), einem Prototypen zur blickgesteuerten Bedienung von Geräten, möglich gemacht.
Kein Wunder also, dass das System zur Blicksteuerung ein Publikumsmagnet des Gemeinschaftsstands der Fraunhofer-Gesellschaft auf der Hannover Messe 2006 war.
Die Technik dahinter: Eine Kamera beobachtet die Pupillenbewegung des Nutzers
und übermittelt sie an das zu steuernde Gerät, egal ob Fernseher, Radio oder
Computer. Die Software berechnet die Koordinaten des betrachteten
Bildschirmbereichs und überträgt diese auf den Cursor. Das Ganze geschieht in
Echtzeit, so dass man tatsächlich den Eindruck hat, die Augen steuern direkt den
Mauszeiger.
EYCIN ist in Kooperation mit Industriepartnern entstanden und
soll künftig bei technischen Wartungseinsätzen helfen oder Querschnittgelähmten
die Arbeit am PC erleichtern. Auch für die Steuerung von Haushaltsgeräten oder
für interaktive Werbeplakate ist die neue Technik denkbar.
Das Fraunhofer IAO
hat im Rahmen umfangreicher Studien die Voraussetzungen dafür geschaffen,
derartige Systeme innerhalb kurzer Zeit zu entwickeln und erfolgreich in
Produkten am Markt einzusetzen.
Die Blicksteuerung gehört zusammen mit
einer Gesprächserkennung, Laser- und Stiftgesten, einer lokalisierten
Soundausgabe und einem optischen Personentracking zur Reihe "The Vanishing
Interface". Unter diesem Begriff werden neuartige Interaktionstechniken
zusammengefasst, die völlig ohne Konfiguration auskommen. Die Schnittstelle für
die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine soll dabei der Wahrnehmung des
Benutzers entzogen und somit zum Verschwinden gebracht werden.
Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.