Online mit dem Fernseher
Archivmeldung vom 30.08.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittImmer mehr Menschen wollen den Komfort des Fernsehers mit einem Zugriff auf das Internet verknüpfen. Sei es um in Mediatheken zu stöbern, Video- oder Nachrichtenportale zu nutzen oder im Netz die verpasste Folge der Lieblingsserie zu finden und sie gleich auf dem TV-Bildschirm laufen lassen zu können. Geräte, die einen solchen Medienkonsum ermöglichen, kommen verstärkt auf den Markt. Ein Nachteil beim Surfen via Fernseher ist, dass die Inhalte auf das jeweilige Endgerät angepasst sein müssen. Das heißt, der Hersteller bestimmt, welche Inhalte in sein Portal kommen und welche technischen Voraussetzungen dafür zu erfüllen sind.
Für Content-Anbieter bedeutet das, sie müssen jeweils die Anforderungen der unterschiedlichen Portale erfüllen und ihre Inhalte entsprechend aufbereiten. Der Endkunde wiederum sieht sich einer Vielzahl von Geräten und Technologien gegenüber. Das macht die Kaufentscheidung für einen neuen Fernseher noch komplizierter. Denn zu Ästhetik und Preis kommen Überlegungen hinzu wie: Welche Internet-Inhalte kann ich empfangen? Wie komfortabel kann ich darauf zugreifen?
Gemeinsam mit der NetRange MMH GmbH haben die Entwickler von FOKUS ein White Label Portal erstellt. Basis ist CE-HTML, eine Formatsprache mit der Web-Inhalte für Unterhaltungselektronik beschrieben werden. »Wir nutzen diese Technologien so, dass es ohne großen Aufwand möglich ist, Inhalte aufzubereiten, die sich für unterschiedliche Portale auf unterschiedlichen Fernsehgeräten nutzen lassen«, erklärt Robert Seeliger von FOKUS. Anhand des Geräte unabhängigen White Label Portals zeigt FOKUS wie sich Internetanwendungen, unabhängig vom Gerätehersteller, auf dem Fernsehbildschirm auswählen, aktivieren und nutzen lassen.
Über den Fernseher das Auto anmelden
Mit internettauglichen Fernsehern ist es künftig auch möglich Verwaltungsvorgänge vom Wohnzimmersessel aus abzuwickeln – mit Hilfe des neuen Personalausweises, der am 1. November 2010 eingeführt wird. FOKUS betreibt im Auftrag des Bundesministeriums des Innern das Test- und Demonstrationszentrum für den neuen Personalausweis. Dort haben zukünftige Anwender aus Verwaltung und Industrie die Möglichkeit, Dienste und Funktionen zu prüfen.
Auf der IFA präsentieren die Entwickler von FOKUS, wie sich der neue Personalausweis im Zusammenspiel mit einem TV-Gerät und einer Set-Top-Box verwenden lässt: Um zum Beispiel altersbeschränkte Inhalte anzuschauen, können die Inhaber ihr Alter sicher und vertrauenswürdig nachweisen. Beim Online-Shopping hilft der Ausweis dabei, die Adresse korrekt und sicher zu übermitteln. Sogar den Weg zur Kfz-Zulassungsstelle wird überflüssig. Mit der eID-Funktion des neuen Personalausweises können sich die Bürgerinnen und Bürger sicher elektronisch ausweisen und die Zulassung des Fahrzeugs über das Anmeldeportal beantragen. In Berlin wurden alle technischen Voraussetzungen für die elektronische Kfz-Zulassung bereits geschaffen. Auch eher organisatorische Fragen zum Beispiel: Wie kommt der neue Wageninhaber an die Nummernschilder oder wie ist bei Ummeldung die Vorlage des Fahrzeugbriefs geregelt sind noch nicht geklärt. Ab dem 1. November können Bürger der Bundeshauptstadt, die einen neuen Personalausweis besitzen, die Dienstleistung nutzen – zunächst allerdings nur in den Autohäusern der Mercedes Benz Niederlassung Berlin.
Quelle: Fraunhofer-Gesellschaft