Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Kinderbetreuung
Archivmeldung vom 26.02.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVon wegen Rabenmütter! Mama nutzt die Betreuungszeiten in der Kita oder bei der Tagesmutter gar nicht voll aus. Sie nimmt sie nur soweit in Anspruch, als es nötig ist, um Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen.
Dieses Ergebnis der Betreuungsstudie des Deutschen Jugendinstituts in München sollte endlich diejenigen verstummen lassen, die Eltern vorwerfen, sie wollten ihre Kinder »abschieben«. Es geht eben nicht um Mama oder Kita, sondern um beides. Familie und Betreuungsplatz stehen nicht in Konkurrenz zueinander, sondern ergänzen sich. Krippen sind out, altersgemischte Gruppen in, vor allem für Zweijährige wird ein Betreuungsplatz gewünscht: Diese konkreten Ergebnisse der Elternbefragung sollten den Parteien als Richtschnur für konkrete Politik dienen. Diskussionen über »Herdprämien« oder vermeintlich schädliche Folgen von »Fremdbetreuung« gehen an der Lebensrealität vorbei. Eltern sind viel weiter, als Politiker glauben; sie sind Grundsatzdiskussionen leid, die zu keinem neuen Betreuungsplatz führen. Wenn die Deutschen Eltern und Berufstätige sein sollen, brauchen sie die nötige Infrastruktur für die Betreuung ihrer Kinder. Genau die fordern sie von der Politik ein.
Quelle: Westfalen-Blatt