Rheinische Post: GM versagt auf ganzer Linie
Archivmeldung vom 19.02.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGeneral Motors strapaziert die Nerven der 26 000 deutschen Opelaner über alle Maßen. Seit Wochen sind die Mitarbeiter der einzig überhaupt noch profitablen Tochter des US-Giganten hässlichen Gerüchten über Stellenabbau, Werksschließungen und einer baldigen Pleite ihrer Mutter ausgesetzt - ohne, dass die Herren in Detroit dazu auch nur eine Silbe sagen.
Das gestern von GM-Chef Rick Wagoner vorgelegte "Sanierungskonzept", das endlich Klarheit schaffen sollte, hat den Zumutungen aber nur die Krone aufgesetzt: Was aus Opel werden soll, wird darin noch immer nicht geklärt. Fest steht nur: GM ist noch maroder, als gedacht. Außerdem will der Konzern sich auf dem Buckel seiner Auslandstöchter sanieren, wo er 26 000 Stellen abzubauen gedenkt. Die Europa-Tochter, also im wesentlichen Opel, soll trotz aller Sparrunden der vergangenen Jahre schon wieder 1,2 Milliarden Dollar einsparen - was ohne Werksschließungen gar nicht zu schaffen ist. Und am Ende ist Wagoner sich nicht zu schade, für die Umsetzung dieses Kahlschlag-Programms auch noch 30 Milliarden Dollar Steuergelder zu verlangen. Bislang waren es nur die schlechten Autos, die das 30-jährige Missmanagement bei GM dokumentiert haben. Seit gestern ist klar: Die Konzernspitze kann auch nicht mit Geld umgehen. Und mit Menschen schon gar nicht.
Quelle: Rheinische Post