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Frankfurter Neue Presse: Kein Raum für Populismus

Archivmeldung vom 14.07.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Bevor überhaupt Größenordnung und Ursachen des technischen Problems bekannt sind, ist wieder der 2008 gescheiterte und vorläufig ad acta gelegte Börsengang schuld. Denn der habe dazu geführt, dass heute noch bei der Wartung der ICE gespart werde, ereifern sich die erhitzten Politiker. Sie können sich sicher sein, dass ihre Vorwürfe auf fruchtbaren Boden fallen. Schließlich hat jeder schon schlechte Erfahrungen mit dem Staatskoloss gemacht und ist entsprechend empfänglich für Bahn-Schelte.

Natürlich kann es hier nicht darum gehen, die Leiden kollabierender Fahrgäste herunter zu spielen.

Aber wer als Politiker nun kritisiert, dass die Bahn AG wirtschaftlich denkt, vergisst nicht nur die Missstände bei der einstigen, kameralistisch geführten Bundesbahn. Der ist auch noch verlogen, wenn man bedenkt, dass der Bund im Zuge seiner Haushaltskonsolidierung von der Bahn AG nun eine üppige Dividende verlangt. Geld, das dann im Konzern für Investitionen möglicherweise fehlt. Da muss sich auch Bundesverkehrsminister Ramsauer, der die Bahn nun in den Schwitzkasten nimmt, den Vorwurf der Doppelmoral gefallen lassen.

Für populistische Forderungen sind die technisch-wirtschaftlichen Zusammenhänge zu kompliziert. Dass auch finanzielle Aspekte bei der Pleiten-, Pech- und Pannenserie der Bahn eine Rolle spielen, ist anzunehmen. Allerdings rühren die Probleme noch aus der Zeit vor Mehdorn und liegen nicht nur beim Staatskonzern. Denn schon 1998 beschloss die Bahn, Züge nicht mehr mitzuentwickeln und zu erproben, sondern das der Industrie zu überlassen. Das rächt sich nun. Hier muss der neue Technik-Vorstand der Bahn neue Wege der Kooperation finden. Zugleich täte der Konzern gut daran, seine Mitarbeiter vor Ort sowohl im allgemeinen Umgang mit den gut zahlenden Kunden besser zu schulen als sie auch besser auf Krisensituationen vorzubereiten - beispielsweise durch die Schaffung eines festen Regelwerks. Dann könnte eine ausgefallene Klimaanlage überhaupt nicht erst zum Unglücksfall werden.

Quelle: Frankfurter Neue Presse

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