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WAZ: Datensammlung in der Kritik - "Elena" muss auf Diät

Archivmeldung vom 02.01.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.01.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Bürokratieabbau hört sich gut an. Weniger Papierkram und schnellere Behördengänge noch besser. Aber muss man dabei so übers Ziel hinausschießen? Warum braucht Vater Staat Berufsinterna wie Kündigungsgründe und Streiktage, um Sozialleistungen zu berechnen?

Nein, die vom Wirtschafts- wie Arbeitsministerium geschaffene Datensammlerin "Elena" muss auf Diät gesetzt werden. Andernfalls entsteht ein Datenschatz, der bei fortschreitender Technologie nicht mehr geschützt werden kann. Alle Skandale, von Telekom bis Deutsche Bahn, zeigen es: Je größer die Daten-Speicher, je individueller die hinterlegten Profile, desto wertvoller war das Ganze für kommerzielle Interessenten; auch aus dem kriminellen Milieu. Erstaunlich, dass der Wissensdurst von "Elena" erst jetzt Wellen schlägt. Seit das Bundesverfassungsgericht die Vorratsdatenspeicherung gefleddert hat, ist klar: Der Staat darf seine Bürger nicht unbegrenzt katalogisieren. Auch nicht vorbeugend.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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