Rheinische Post: Schwarz-rote Werte
Archivmeldung vom 14.06.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWas ist die große Koalition derzeit Wert? Die Kanzlerin macht im Ausland Punkte, aber sie muss im Inland froh sein, wenn die eigenen Reihen bei Steuern, Anti-Diskriminierung, Gesundheit nicht auf die Barrikaden steigen. Der Vize-Kanzler (SPD) nimmt die Kanzlerin (CDU) gegen die eigene Partei in Schutz.
Der neue SPD-Chef
stolpert derweil mit ungelenken Hartz-IV-Kommentaren durch die
Bundespolitik. Der Finanzminister (SPD) hämmert Bürgern das
Spar-Gebot ein, bedient sich aber selbst bei der Mehrwertsteuer. Der
Wirtschaftsminister (CSU) findet gar nicht statt. Dafür versucht der
Umweltminister (SPD) sich als Wirtschaftsförderer. Der Außenminister
(SPD) ist nicht da. Der Innenminister (CDU) vergreift sich - siehe
die Formulierung von blonden und blauäugigen Opfern - im Ton. Die
Familienministerin (CDU) liegt beim Erziehungsgeld nah bei der SPD.
Dafür ist jener SPD-Finanzminister bei der Unternehmenssteuer nah bei
der Union. Alle reden. Alle handeln. Aber niemand führt.
Schwarz-Rot ist gewählt, die Herausforderungen der Zukunft zu
bewältigen. Aber CDU und SPD lösen nicht mal die Probleme von
gestern. Deshalb verlieren sie in Umfragen rasant an Wert. Lange geht
das nicht gut. Weder fürs Land. Noch für die Koalition.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post