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Lausitzer Rundschau: Oettinger, übernehmen Sie!

Archivmeldung vom 27.07.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.07.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es ist schon leicht komisch, wenn der mit der Koordinierung der europäischen Energiepolitik beauftragte EU-Kommissar mangelnde Koordinierung entdeckt. Das ist, als stellte eine Putzfrau fest, dass das Büro nicht sauber ist. Nur munter ans Werk, Günther H. Oettinger! Der baden-württembergische CDU-Politiker und Ex-Ministerpräsident hat mit seiner Attacke gegen deutschen Solarstrom außerdem einiges verwechselt.

Zwar ist es richtig, dass in Spanien und Griechenland die Sonne häufiger scheint als hierzulande, doch ist ganz und gar ausgeschlossen, dass das deutsche Erneuerbare Energiengesetz daran schuld ist, dass dort trotzdem kaum Solaranlagen auf den Dächern glänzen. Es muss lokale Gründe dafür geben. Zwar ist es richtig, dass deutscher Solarstrom wegen der Förderung vergleichsweise teuer ist, aber erstens ist es Sache der Deutschen und nicht eines EU-Kommissars, wofür sie ihr Geld ausgeben. Zweitens ist Solarstrom immer noch günstiger als der Atomstrom, jedenfalls wenn man dessen Endlager- und Nachsorgekosten mitrechnet. Günther H. Oettinger kann freilich doch etwas tun. Er könnte zuerst europaweite Netze und Speicher koordinieren, damit überhaupt Solarstrom von Süd nach Nord fließen kann. Und dann könnte er seine EU-Töpfe so öffnen, dass die südlichen Länder tatsächlich massiv in die neue Technologie einsteigen. Günther H. Oettinger, übernehmen Sie! 

Quelle: Lausitzer Rundschau (ots)

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