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WAZ: Ein Mord ist ein Mord

Archivmeldung vom 29.08.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die 23-jährige Deutsch-Kurdin Hatun Sürücü musste wegen ihres westlichen Lebensstils sterben. Der missfiel ihrer Familie, "verletzte" ihre Ehre. Ihr jüngster Bruder schoss ihr drei Mal in den Kopf, um die Ehre wiederherzustellen.

"Ehrenmord" wird dieser archaischen Zeiten entstammende Wahnwitz genannt. Die UNO schätzt, dass ihm weltweit mindestens 5000 Frauen zum Opfer fallen. 5000 - Jahr für Jahr.

Abgesehen davon, dass der Geschwistermord elementarsten menschlichen Empfindungen widerspricht - das Strafrecht aufgeklärter westlicher Gesellschaften kennt keinen "Ehrenmord". Geschweige denn, dieses Recht wüsste auch nur einen einzigen Grund, der die Schwere der Schuld herabmindern könnte: Ein Mord ist ein Mord.

Der Fall Sürücü scheint noch perfider: Da wurde womöglich der Jüngste als Vollstrecker erkoren, um das Strafrecht auszunutzen, das Milde bei jungen Menschen walten lässt und sie beim Strafmaß verschont.

Dass nun der Fall neu verhandelt wird, ist außerordentlich wichtig. Es zeigt: Die westliche Gesellschaft duldet keine prä-zivilisierte Unmenschlichkeit.

Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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