Rheinische Post: Motivationshilfe für Ehrenamtler
Archivmeldung vom 04.12.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittPeer Steinbrück schmeichelt sich beim Wahlvolk ein, verteilt einen Haufen Geld mit der Gießkanne über das Land, schmeißt mühevoll eingesparte Beträge zum Fenster hinaus. Wer will, kann an der Nikolaus-Gabe des Finanzministers, an der unerwarteten Vergünstigung für Spender und ehrenamtliche Helfer, mäkeln.
Treffender ist eine
andere Lesart: Steinbrück setzt eine gute Idee um. Der qua Amt
knausrige Berliner Kassenwart will sein Säckel zur Stärkung des
gesellschaftlichen Miteinanders öffnen. Schon als Ministerpräsident
Nordrhein-Westfalens nahm er sich der hilfreichen Helfer an. Er stand
in guter Tradition. Johannes Rau, Steinbrücks Vorvorgänger in der
Staatskanzlei, bezeichnete bürgerschaftliches Engagement gern als
Kitt der Gesellschaft.
Mit seinen Erleichterungen macht der Finanzminister niemanden reich.
Die Erhöhung der steuerfreien Pauschale ermöglicht dem in der Regel
mit elf Euro pro Stunde honorierten Übungsleiter im Turnverein
allenfalls, dann und wann mal mit seiner Frau fein essen zu gehen.
Mehr nicht.
Aber der Sport nimmt das Zuspiel aus Berlin gern auf. Wer sich an
Feierabenden und Wochenenden um Fußball-Knirpse kümmert, freut sich,
wenn das Engagement an hoher Stelle mit so einem Signal honoriert und
nicht wieder durch Kürzungen gering geschätzt wird. Steinbrück
motiviert.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post