Rheinische Post: Graue Revolution
Archivmeldung vom 18.07.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer demographische Wandel ist bisher mit negativen Vorhersagen besetzt: Eine graue Revolution, die Pflegenotstand, überforderte Sozialkassen und aussterbende Städte verursacht. Da wirkt die Initiative der Familienministerin erfrischend. Voller Optimismus unterstreicht sie die Vorteile des Alterns und will mit neuen Seniorenprodukten die Wirtschaft ankurbeln.
Die Idee ist gut, aus der ergrauenden Republik einen silbernen
Seniorenbetrieb zu schmieden. Doch damit der Plan aufgeht, ist noch
viel mehr notwendig, als ein paar pfiffige neue Produkte für die
Generation 50 plus auf den Markt zu werfen. Die negativen
Auswirkungen der schrumpfenden Bevölkerung auf die Volkswirtschaft
und das Bruttoinlandsprodukt lassen sich nur mit konsequenten
Reformen dämpfen. Die Rente mit 67, die nun wieder mit
Ausnahmeregelungen versehen werden soll, ist ein Anfang. Die
Staatsschulden müssen in den nächsten 20 Jahren konsequent abgebaut
werden. Die Erwerbstätigenquote muss steigen. Und die kleiner
werdenden Jahrgänge müssen besser ausgebildet werden als ihre
Vorgänger, damit sie effizienter arbeiten. Ansonsten haben die
Senioren der Zukunft auch nicht genug Geld, die schönen Produkte zu
kaufen.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post