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WAZ: Programm "Reine Ruhr"

Archivmeldung vom 18.06.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.06.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Hormone, Röntgenkontrast- und Schmerzmittel - Tag für Tag fließt ein Medikamentencocktail aus privaten Toiletten und Krankenhäusern in Richtung Klärwerke. Die sind mit der Beseitigung solcher Spurenstoffe bislang überfordert.

Das Zeug fließt samt den Industriechemikalien PFT und Tosu in die Ruhr, woraus die Wasserwerke anschließend das Trinkwasser für vier Millionen Menschen aufbereiten. Wer sich darüber sorgte, dem wurde gesagt: Das ist völlig unbedenklich. Nun geht aber offenbar doch, was bislang überflüssig sein sollte. Massivem öffentlichen Druck ist es zu verdanken, dass Politik und Wasserwirtschaft jetzt handeln. Nur einem Zufall war es zu verdanken, dass die PFT-Belastung der Ruhr erkannt wurde. Und dass jahrelang ein Chemiewerk Tosu legal in die Kanalisation ableiten konnte, ist eine Skandal für sich. Der Ruhrverband kündigt nun an, seine Kläranlagen zu modernisieren, um in Zukunft auch Medikamentenrückstände zu beseitigen, die Wasserwerke wollen spürbar investieren und auch Unternehmen werden in die Pflicht genommen. Es wurde höchste Zeit.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Christopher Onkelbach)

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