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Neues Deutschland: zum Angriff einer US-Einheit auf ein Dorf in Syrien

Archivmeldung vom 28.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Libanons Ministerpräsident Siniora steht nun wahrlich nicht unter dem Verdacht, ein Freund Syriens zu sein. Doch dieser tödliche Angriff einer US-amerikanischen Spezialeinheit auf ein kleines Dorf an der syrisch-irakischen Grenze, der sei eine Verletzung der Souveränität eines anderen Staates, gefährlich und inakzeptabel.

Selbst wenn die Jagd auf »Gotteskrieger« auf ihrem Weg ins Zweistromland als Rechtfertigung herhalten muss. Doch die Opfer waren Zivilisten. Diese Attacke ist ein Bruch des Völkerrechts und wird die Spannungen in der Region nur noch  anheizen, wie die Erfahrungen im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet mit ähnlichen Übergriffen der Bush-Truppen zeigen. Wenn das USA-Militär tatsächlich bewaffnete Kämpfer im Visier gehabt haben sollte, warum hat man nicht erst nach deren Grenzübertritt zugeschlagen? So war der Angriff vor allem auch eine blutige Warnung an Präsident Baschar al-Assad, dem Washington Terrorismus-Export vorwirft. Dabei hatte man in Damaskus gehofft, nach der Wiederbelebung der diplomatischen Beziehungen mit Libanon und Irak und dem zart sprießenden politischen Dialog mit den USA und Israel endlich den Absprung von Bushs »Achse des Bösen« zu schaffen. Aber auch in Iran, mit gleichen Vorwürfen wie Syrien bedacht, wird man die Vorgänge genau beobachten. Denn der »Anti-Terrorkrieg« der USA kennt keine Grenzen.

Quelle: Neues Deutschland

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