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Rheinische Post: China: Gift und Geiz

Archivmeldung vom 21.08.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Blei in Kinderhänden, Gift auf Babyhaut und dazu noch lockere Magnete zum Verschlucken. Eltern sorgen sich um die Gesundheit ihrer Liebsten durch Billigproduktionen aus China. Sie tun das zu Recht.

Aber sie sollten auch einmal gedanklich das Kinderzimmer verlassen und sich in die Produktionsstätten hineinversetzen. In den Fabriken entsteht nicht nur Spielzeug und Kleidung in fragwürdiger Qualität, die menschenverachtenden Bedingungen bringen auch den Arbeitern Krankheit und Tod. Was tun? Ein Boykott chinesischer Waren in deutschen Regalen wäre nicht nur kurzsichtig, sondern würde auch die Falschen bestrafen; also diejenigen, die sich schon um saubere und soziale Herstellung bemühen. Wenn aber jene getroffen werden sollen, die sich als Ausbeuter hervortun, dann ist zu überlegen, was ihnen am meisten wehtut. Multis, die den Kostendruck auf die Hersteller weltweit immer weiter erhöhen, können durch wiederholte, millionenteure Rückrufaktionen ins Nachdenken kommen, ob sich "Geiz" wirklich rechnet. Und Produzenten kommen ins Grübeln, wenn sie auf ihrem Schund sitzen bleiben. Diesen Prozess können aufmerksame Verbraucher genauso beschleunigen wie mehr Einfuhrkontrollen und behördliche Stichproben.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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