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Südwest Presse: Kommentar zu Autoindustrie

Archivmeldung vom 06.12.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.12.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Autos auf Deutschlands Straßen sind im Schnitt mittlerweile fast acht Jahre alt. Trotzdem scheuen die Deutschen immer öfter den Kauf eines neuen Gefährts, schieben die Anschaffung hinaus - vor allem, weil ihnen das nötige Kleingeld fehlt. Fast die Hälfte aller neuen Autos wird derzeit von Firmen gekauft. So hoch war die Quote noch nie.

Für den privaten Autointeressent kommt es noch härter. Die Mehrwertsteuer macht das neue Auto ab 2007 ebenso teurer wie den Kraftstoff. Dazu kappt die neue Regierung die Pendlerpauschale. Insgesamt 6 Mrd. a Kaufkraft geht damit verloren. Das sind 200 000 neue Autos für jeweils 30 000 Euro.
Kein Wunder also, dass Auto-Präsident Bernd Gottschalk die Taten der neuen Regierung nicht schmecken. Seine Kritik fällt gleichwohl moderat aus. Sogar die Tarifpartner fordert Gottschalk zur Zurückhaltung auf. Gemeint ist damit vor allem die IG Metall. Eine Nullrunde wäre dem Auto-Präsidenten vermutlich am liebsten. Ansonsten sieht er die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie und Tausende von Arbeitsplätzen gefährdet. Aber wer nicht mehr Geld auf das Konto bekommt, dem fehlt auch das Geld für das neue Auto. Mit einer Nullrunde schadet sich die Autobranche am Ende selbst. Zumal damit auch die Kreativität für noch größere Rabatte angestachelt würde. Aber die sind für alle Beteiligten mehr als ungesund.

Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse

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