WAZ: Es war das Wetter
Archivmeldung vom 23.08.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJedes Verkehrsopfer ist eines zu viel. Dass im ersten Halbjahr 2011 141 Menschen mehr auf Deutschlands Straßen starben als vom Januar bis zum Juni des Vorjahres, ist - in jedem Einzelfall - tragisch. Aber ist das alarmierend? Lässt die Verkehrssicherheit nach? Ist Autofahren wieder gefährlicher?
Vor schnellen und falschen Schlüssen ist zu warnen. In der Statistik spielen, wie im Straßenverkehr, Zufälle eine Rolle. 2010 gab es einen langen, kalten Winter. 2011 waren Frühjahr und Frühsommer außerordentlich schön. Das war, anders als im Jahr zuvor, die Zeit des Rausfahrens. Auf dem Motorrad. Auch im Auto. Und die Zeit des Gasgebens. Mehr Fahrer. Mehr Verletzte. Leider auch mehr Tote. Es war wohl oftmals eine Wettersache. Zu prüfen wäre, ob die tiefen, nicht reparierten Schlaglöcher, die der harte Winter 2010 riss, zur Entwicklung beigetragen haben. Eher nicht, heißt das Ergebnis, denn die Zahl der Unfälle selbst nahm nicht zu. 1970 gab es 20.000 Verkehrstote. 2011 wird ihre Zahl - bei weit mehr Teilnehmern im Straßenverkehr - hoffentlich wieder unter 4000 bleiben. Nein. Fahren ist auf lange Sicht schon sicherer geworden. Jeder Fahrer muss dafür sorgen, dass es so bleibt.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)