Rheinische Post: Vorbild Bundesliga
Archivmeldung vom 11.08.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEs war einmal ein märchenhafter Fußball-Sommer. Das ganze Land lag seiner Nationalmannschaft zu Füßen, auf einer Welle der Euphorie ritten die Klinsmänner auf den dritten Platz. Das ist vier Wochen her. Ab heute hat die Bundesliga das Fußballvolk wieder.
Und die
Klubs würden nur zu gern die Stimmung in die Saison retten, die Party
verlängern. Deshalb beschwören sie den Geist der WM.
Das ist einerseits vergeblich. Denn die WM war einmalig. Andererseits
darf sich die Liga durchaus als Trendsetter, als Vorbild fühlen. Denn
vieles von dem, was beim großen Turnier in Deutschland einsame
Spitzenwerte erreichte, wurde in der Bundesliga vorgezeichnet. Ein
Fest wird auch dort auf den Tribünen gefeiert. Längst haben junge
Frauen den hochklassigen Fußball entdeckt, weil die Stadien
inzwischen sicher sind und bequem. Schon lange sind die Spieler
Popstars, die bunte Heftchen mit ihren Geschichtchen füllen. Und seit
Jahren stören die Darbietungen auf dem Rasen nur noch sehr selten
beim fröhlichen Treiben auf den fast immer ausverkauften Tribünen.
Die Bundesliga ist nicht mehr nur für Experten da. Sie hat sich der
Spaßgesellschaft geöffnet. Wer sollte das ernsthaft bedauern?
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post