Lausitzer Rundschau: Arbeitslosigkeit im Oktober weiter gesunken Vom Regen in die Flaute
Archivmeldung vom 03.11.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Arbeitslosenquote ist bundesweit im Oktober erstmals seit vier Jahren wieder unter zehn Prozent gesunken. Das wird von Bundesarbeitsminister Franz Müntefering (SPD) in Berlin allzu gern als Durchbruch und Trendwende gefeiert.
Nur 120 Kilometer weiter südlich sieht die Wirklichkeit jedoch ganz
anders aus. In der Lausitz ist die Arbeitslosigkeit fast doppelt so
hoch wie im bundesweiten Schnitt. Eingekeilt auf der Durststrecke
zwischen Berlin und Dresden profitiert die Region weder von der einen
noch von der anderen Metropolregion.
Abgesehen von einigen Boom-Branchen wie der Metall- und
Elektroindustrie oder dem Dienstleistungssektor schlägt sich der
positive Trend eher in einer aufgehellten Stimmung als tatsächlich in
neuen Jobangeboten nieder. Zwar ist die Arbeitslosigkeit auch in der
Lausitz deutlich zurückgegangen, aber das ist zu einem großen Teil
auf Effekte von Hartz IV zurückzuführen. Zusatzjobs sorgen für
Bewegung auf dem Arbeitsmarkt - mehr als zwei Drittel aller
Stellenangebote sind es allein im Oktober in Ostsachsen. Doch selbst
die meisten Lausitzer Baufirmen, die derzeit übervolle Auftragsbücher
haben, schaffen kaum neue Stellen, obwohl sie nicht mit der Arbeit
hinterherkommen. Der Grund ist einfach: Der derzeitige Aufschwung ist
von der Mehrwertsteuererhöhung getrieben. Damit droht ab Januar die
Flaute. Und genau das ist der Punkt.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau