Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Putin-Ehrung
Archivmeldung vom 13.07.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAus dieser Nummer kommt das Kuratorium der Quadriga nur schwer wieder heraus. Ausgerechnet den russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin zu ehren, ist ein falsches Zeichen. Auch wenn die 18 Jurymitglieder in ihrer Entscheidung frei sind, hätte der Verstand früher einsetzen können.
Der Grünen-Chef Cem Özdemir versucht gerade noch, die Kurve zu kriegen und verlässt das Kuratorium. Das verbleibende 17-köpfige Gremium sollte in sich gehen und zurücktreten. Der Jury ist es nicht gelungen zu erklären, was Putin mit der Deutschen Einheit zu tun hat. Seine Tätigkeit als früherer KGB-Agent von Dresden spricht nicht für ihn. Die deutsch-russischen Beziehungen entwickeln sich auch ohne Putins Beteiligung. Den Grundstein des neuen Verhältnisses zwischen Moskau und Berlin legten übrigens zwei frühere Preisträger: Michail Gorbatschow und Helmut Kohl. Wer in seiner Heimat Andersdenkende niederknüpppeln lässt, die politische Justiz an der kurzen Leine führt und seine Günstlinge mit Posten versorgt, hat es nicht verdient, am Tag der Deutschen Einheit geehrt zu werden. Putin sollte selbst verzichten.
Quelle: Westfalen-Blatt (ots)