Rheinische Post: Becks SPD
Archivmeldung vom 05.09.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKurt Schumachers SPD kultivierte nach dem Krieg den Protest gegen den Adenauer-Staat, Willy Brandts SPD erlebte den Aufstieg zu sozialliberaler Regierungskraft, Gerhard Schröders SPD litt unter den Wirren geänderter Werte und schneller Wechsel - und Kurt Becks SPD?
Die sehnt sich danach, mal wieder eine lange Linie zu sehen. Der eher
gemütlich als geschäftig auftretende Beck hatte schon früh klar
gemacht, dass er sich den Job gut als Daueraufgabe vorstellen kann.
Nach der Panik im Strudel der Chefwechsel
Lafontaine-Schröder-Müntefering-Platzeck gefiel es der SPD, mit Kurt
Beck zur Ruhe zu kommen. Doch diese wirkte erschreckend, weil sie mit
immer deprimierenderen Umfragewerten verbunden war.
Mit schwindendem Zutrauen begannen die Genossen über eine Zeit nach
Beck nachzudenken. Solche Gedanken hat Beck nun vertrieben. Vorerst.
Dass die Kritiker so schnell "Hurra" rufen, muss ihn misstrauisch
machen. Denn das bedeutet, dass sie ihm genau so schnell wieder in
den Rücken fallen können. Dann, wenn der Faust auf dem Tisch keine
Fortüne in der Stimmung folgt. Machtworte haben eine tückische
Eigenschaft: Je mehr man davon braucht, desto geringer ist ihre
Wirkung.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post