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Neue OZ: Was zu retten ist

Archivmeldung vom 07.03.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Ist der Glanz so schnell verblasst? Hunderttausende bekundeten online ihren Protest gegen Guttenbergs Rücktritt. Auf der Straße erschienen außerhalb Bayerns allerdings nur wenige Hundert, und die mussten sich auch noch gekonnt verspotten lassen. Mehr als einen Klick am Computer ist der Bayer vielen Fans offenbar doch nicht wert.

Was dem gefallenen Doktor und Minister hier widerfuhr, könnte auf politischer Ebene ein Pendant erleben. Eben noch war die Bundeswehrreform Ausweis von Guttenbergs Tatkraft, da liegt sie auf Eis. Einzig, wen wundert's, die CSU mag keinen Änderungsbedarf erkennen. In der CDU sieht es schon anders aus. Die FDP wünscht sich bereits offen einen Plan B. Und Thomas de Maizière tritt als Guttenbergs Nachfolger im Einklang mit Opposition und Vertretern der Bundeswehr zunächst auf die Bremse, um die Lage zu prüfen.

Anders gesagt: um zu retten, was zu retten ist. Denn gäbe es das "bestellte Feld", von dem Guttenberg bei seinem Rücktritt noch gesprochen hatte, wäre eine Auszeit unnötig, wäre der zuständige Staatssekretär kaum an die Luft befördert worden. So aber harren in den Kreiswehrersatzämtern Tausende Beamte aufgabenlos aus, weiß niemand beim Heer, woher die Freiwilligen kommen sollen, ist das Milliarden umfassende Sparziel der Bundeswehr nur ein weiteres Lippenbekenntnis. Wenn Guttenberg tatsächlich ein politisches Comeback anstrebt, sollte er besser warten, bis andere die Scherben seiner Pläne wieder zusammengefügt haben.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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