WAZ: Sarkozy und Bruni heiraten
Archivmeldung vom 04.02.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFrankreichs Präsident Sarkozy ist kein Freund quälend langer Entscheidungsprozesse. Politisch wie privat - der Mann fackelt nicht lang. Das macht seit langem einen großen Teil seines Rufs aus. Freilich: Die große Eile, die Sarkozy mit seiner Blitz-Hochzeit nach nur dreimonatiger Romanze an den Tag legte, verrät reichlich Nervosität.
Die Umfragen im Keller, die Franzosen genervt und zunehmend verdrossen, will er ganz offenkundig einen der Stolpersteine aus dem Weg räumen, die an seinem Nimbus als oberster Top-Manager Frankreichs zehren. Als solider neu-verheirateter Mann will er, nach der Phase glückseliger Verliebtheit, nun wieder seriöse Politik machen. Das ist die politische Botschaft hinter dem privaten Ja-Wort. Dass er es ernst meint, muss er den Franzosen freilich erst noch beweisen. Sarkozys Wähler dringen darauf, dass Wahlkampfversprechen auch tatsächlich umgesetzt werden. Als Macher, der Arbeitsplätze sichert und die Kaufkraft stärkt, hatten sie ihm ihre Stimme gegeben. Dass er Carlas Gunst gewonnen hat, bringt ihn vielleicht privat, politisch aber keineswegs weiter.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Joachim Rogge)