Lausitzer Rundschau: Zu Ukraine/Regierungskrise: Aufbruch vorerst abgebrochen
Archivmeldung vom 10.09.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWas als Überraschung begann, mündet im durchaus Vorhersehbaren. Die orangene Revolution in der Ukraine ist vorbei, der schwierige Alltag hat ihre Helden eingeholt. Der Weg in eine neue Gesellschaft ist in allen ehemaligen Teilrepubliken der einstigen Sowjetunion schwierig. Große Teile der Ukraine sind weiter eng verflochten mit Russland und der demokratische Aufbruch war vor allem eine Sache der westlichen Hälfte des Landes.
Entscheidend wird jetzt sein, ob die
Politiker, die gemeinsam das alte Regime stürzten, vor der
Parlamentswahl im Frühjahr wieder zueinander finden. Dabei kommt der
entlassenen Ministerpräsidentin Timoschenko eine Schlüsselrolle zu.
Sie darf nicht der Versuchung nachgeben, das Scheitern ihrer
Regierung umzudeuten. Denn tatsächlich waren die letzten Monate
gekennzeichnet von tiefgehenden Auseinandersetzungen innerhalb ihres
Kabinetts. Vor allem fehlte ein Konzept zur Umwandlung der noch immer
bürokratisch gelenkten Wirtschaft des Landes. Aber es wird trotz der
Krise kein zurück mehr geben in die Obhut der alten Kader und ihres
Patrons, der russischen Präsidenten Putin. Der Traum von einem
freien, selbstbestimmten Land ist nicht ausgeträumt.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau