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Neue Westfälische (Bielefeld): Weniger Entschädigung bei Zugverspätungen

Archivmeldung vom 03.12.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.12.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Es ist eine Zeit, in der die Bahn im Gespräch ist wie seit vielen Jahren nicht. Das umweltfreundliche Verkehrsmittel soll eine Schlüsselrolle bei der Verkehrswende spielen, also einer Mobilität, die möglichst klimaschonend möglichst viele Menschen in kurzer Zeit von A nach B transportieren kann.

Der Haken: Die Bahn hat nach wie vor das Image, nicht das zuverlässigste Verkehrsmittel zu sein. Nur 74,9 Prozent der ICE- und IC-Züge im Vorjahr fuhren 2018 pünktlich. Unter diesem Siegel verkehren bei der DB auch solche Züge, die eine Verspätung von 5:59 Minuten haben. Es ist also nach wie vor dringender Handlungsbedarf in Sachen Verlässlichkeit gegeben. Vor diesem Hintergrund öffnet ein Vorstoß der Verkehrsminister, die Bahn solle bei Einflüssen durch höhere Gewalt keine Entschädigung mehr bei Verspätungen und Zugausfällen leisten müssen, eine falsche Tür. Nur ein Bahnsystem, das als zuverlässig gilt, wird auch für diejenigen attraktiv, die sich bisher nicht trauten, das Auto öfter stehenzulassen. Das Argument der Wettbewerbsgleichheit greift hier zu kurz. Wann, bitte, außer bei einem Sturm wie Kyrill, liegt bei der Bahn wirklich höhere Gewalt durch Wettereinflüsse vor? Der Vorstoß der Verkehrsminister gehört in die Mülltonne.

Quelle: Neue Westfälische (Bielefeld) (ots) von Matthias Bungeroth


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