Rheinische Post: Die RestLB
Archivmeldung vom 30.07.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNoch nie ist ein deutscher Banker so vom Hof gejagt worden wie West-LB-Chef Thomas Fischer - wobei seine Abschiedsprämie mindestens fünf Millionen Euro beträgt und er uns nicht leid tun muss. Die Demission Fischers allein bringt der WestLB keine Ruhe. Vielmehr steht die Zukunft der Bank auf dem Spiel: Fusion mit einer anderen Landesbank, Einstieg einer ausländischen Privatbank?
Bei denjenigen in NRW, die über das Schicksal der WestLB zu
befinden haben, muss die Erkenntnis Raum greifen, dass die Bank ihre
Zeit hinter sich hat. Die Bank, einst als Unterstützerin der
Sparkassen gegründet, hat keinen Geschäftszweck mehr. Nur deshalb
tummelten sich Fischer und seine Roulette-Banker auf Feldern, die sie
nicht beherrschten. Nur deshalb häuften sie nach Schätzungen von
Insidern sogar Milliarden-Verbindlichkeiten an, die die Bank
gefährden könnten.
Was an Aufgaben bleibt, können die längst zu eigenständigen Playern gewachsenen großen Sparkassen aus Düsseldorf oder Köln viel besser. Die WestLB sei eine RestLB, höhnt die Finanzpresse. Fazit: Die Landesregierung sollte ihren Slogan "Privat vor Staat" rasch beherzigen und den Weg für einen Investor ebnen. Um zu retten, was noch zu retten ist.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post