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Neue OZ: Brandgefährlich

Archivmeldung vom 24.08.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Gefühlig sollte der Berliner Wahlkampf werden - ohne Kampf und ohne Politik. So hat es der Bürgermeister Klaus Wowereit gewollt. Großplakate mit Kindern und Stofftier Schnappi, Talkshows, die vor Trivialität triefen, möglichst wenig harte Zahlen - weich und heiter wollte der SPD-Spitzenmann zum dritten Mal im Roten Rathaus landen. Das ist so sicher nicht mehr. Brennende Autos haben die Strategie von Wowereit gründlich kaputt gemacht.

Plötzlich gibt es doch ein knallhartes Thema, das für den selbst ernannten Berlin-Versteher brandgefährlich und für die bislang farblose CDU-Konkurrenz eine Initialzündung werden kann: Muss Berlin das verstehen? So fragen bissig die Schwarzen den seit zehn Jahren amtierenden Chef im Roten Rathaus. Er habe die Auto-Zündler zu lange laufen lassen und bekomme sie nun nicht in den Griff. Obwohl die Union sonst viel tut, um den Grünen als Partner zu gefallen, jetzt druckt sie Plakate mit brennenden Wracks.

So jovial Wowereit auch durch die Kieze tourt, da hört es auf mit Herz und Schnauze. Die Angst, dass Schwarz und Grün an ihm vorüberziehen, hat den Bürgermeister gepackt. Dazu macht auch der Partner, die Linkspartei, mit devoten Grußadressen an Kommunistenführer Castro und Rechtfertigung des Mauerbaus Ärger. Bislang haben die Berliner ihrem Wowi alles verziehen - aber bei Auto und Mauer hört der Spaß auf.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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